UN-Tanker eingetroffen, um drohende Umweltkatastrophe im Jemen zu verhindern
Vor der jemenitischen Küste steht eine Umweltkatastrophe bevor: Aufgrund der verrottenden „FSO Safer“, einem Öltanker, droht eine enorme Menge Öl ins Rote Meer auszutreten. Um dies zu verhindern, ist nun ein UN-Tanker namens „Nautica“ eingetroffen, um das Öl abzupumpen.
Der seit Jahren vor Anker liegende „FSO Safer“ diente als schwimmendes Lager- und Entladeterminal für Öl. Seit Beginn des Kriegs im Jemen im Jahr 2015 wurde das Schiff, das circa 45 Jahre alt ist, nicht gewartet. Experten befürchten nun, dass das Schiff jederzeit zerbrechen, explodieren oder Feuer fangen könnte. Durch die derzeitige Hitze, veraltete Rohre und in den umliegenden Gewässern lagernde Seeminen gestalten sich die Rettungsarbeiten als sehr schwierig. Die Rettungsaktion soll voraussichtlich drei Wochen dauern.
Die UN haben bereits vor den Folgen eines auslaufenden Öls gewarnt. Eine solche Katastrophe könnte die jemenitischen Fischerdörfer in den Ruin treiben und zum Ende der Häfen und Entsalzungsanlagen führen, die für die Region lebenswichtig sind. Zudem besteht die Gefahr, dass ein Ölteppich im Roten Meer auch Saudi-Arabien, Eritrea, Dschibuti und Somalia erreicht.
Um die drohende Katastrophe abzuwenden, haben die UN im März den riesigen Tanker „Nautica“ gekauft. Der Einsatz wird schätzungsweise mehr als 140 Millionen US-Dollar kosten. Sollte das Öl auslaufen, belaufen sich die geschätzten Kosten auf 20 Milliarden US-Dollar. Die auf der „FSO Safer“ gelagerte Ölmenge entspricht dem Vierfachen derjenigen, die 1989 nach der Havarie der „Exxon Valdez“ vor Alaska ins Meer gelangte. Die Ölpest gilt bis heute als eine der verheerendsten Umweltkatastrophen.
Die UN hoffen, dass das Risiko einer Umweltkatastrophe durch den Abschluss des Einsatzes beseitigt wird.
