
In Tuttlingen stehen wichtige Veränderungen an den Bushaltestellen bevor, die das Ziel haben, die Zugänglichkeit für alle Bürger zu verbessern. Aktuell ist es an einigen Haltestellen bereits möglich, ohne Höhenunterschiede in den Bus einsteigen zu können. Doch der geplante Umbau von zehn weiteren Haltestellen verzögert sich. Dies liegt daran, dass Oberbürgermeister Michael Beck einen wichtigen Tagesordnungspunkt, der im Technischen Ausschuss diskutiert werden sollte, vorerst abgesetzt hat.
Die Planung des Umbaus war von der Stadt in Auftrag gegeben worden, und ein Planungsbüro aus Sigmaringen war damit betraut. Die aktuellen Diskussionen zeigen jedoch, dass verschiedene Ausschussmitglieder Bedenken gegenüber den Bauplänen geäußert haben. Insbesondere die Haltestellen am Bahnhof in Möhringen wurden bereits intensiv besprochen, wobei dort die Standorte und die Notwendigkeit von zwei Haltestellen im Vordergrund standen.
Sicherheitsbedenken über den Umbau
Ein zentraler Punkt der Debatte ist, dass die neuen Haltestellen in der Brückenstraße etwa zwei Meter in die Fahrbahn hineinragen würden. Dies könnte dazu führen, dass der Verkehr an dieser Stelle nur einspurig fließen kann, was unter Umständen zu gefährlichen Situationen führt. Mehrere Räte, darunter Ulrike Martin von der LBU und Fabia Koloczek von der CDU, äußerten Besorgnis über die dadurch entstehende Enge und die mögliche Unübersichtlichkeit, insbesondere im Hinblick auf die Sicherheit der Schüler an der nahegelegenen Schildrainschule.
Am Tag vor der Aussetzung des Tagesordnungspunktes hatte bereits der Ortschaftsrat Möhringen über die Plausibilität der improvisierten Pläne der Haltestellen beim Bahnhof diskutiert. Es wurden Überlegungen angestellt, ob möglicherweise nur eine der beiden Haltestellen erforderlich wäre und ob der Standort an einer Grünfläche wirklich vorteilhaft ist.
Angesichts dieser Bedenken hat die Stadtverwaltung beschlossen, die Pläne noch einmal zu überarbeiten. Laut Stadt-Pressesprecher Arno Specht wird nun intern beraten und es wird angestrebt, die kritischen Punkte mit Fachleuten nochmals zu evaluieren. Geplant ist ebenfalls die Einrichtung einer Verkehrskommission, eine Idee, die auf den Wunsch einiger Gemeinderäte zurückgeht. Diese Kommission könnte dazu dienen, komplexe Verkehrssituationen zu prüfen, bevor endgültige Entscheidungen getroffen werden.
Finanzielle Aspekte des Umbaus
Insgesamt wird der Umbau, der neben den Haltestellen am Bahnhof Möhringen und am Elias-Schrenk-Haus auch weitere Haltestellen in Tuttlingen betrifft (darunter unter anderem Landratsamt, Rundes Eck, Daimlerstraße, Bürgerheim und Scala), circa 637.000 Euro kosten. Dabei entfallen etwa 535.000 Euro auf die reinen Bauarbeiten, die restlichen 101.600 Euro sind für die Planung vorgesehen. Die Stadt Tuttlingen hofft jedoch, Unterstützung durch Fördermittel zu erhalten und hat einen Antrag eingereicht, der möglicherweise 256.000 Euro an Zuschüssen einbringen könnte.
Mit diesen Umbauten verfolgt die Stadt Tuttlingen das Ziel, die Infrastruktur weiterzuentwickeln und die Barrierefreiheit für ihre Bürger zu erhöhen, was einen wichtigen Schritt in Richtung einer inklusiveren Gesellschaft darstellt. Die aktuellen Verzögerungen und Bedenken zeigen jedoch, dass eine umfassende und detaillierte Planung unerlässlich ist, um die Sicherheit und Zufriedenheit aller Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten.