Lilo Wanders und ihre Reise von Schüchternheit zur Schauspielerei
Die Geschichte von Lilo Wanders ist geprägt von einer bemerkenswerten Transformation – von tiefer Schüchternheit als Kind zu einer bekannten und geschätzten Persönlichkeit in der Welt der Travestie und Schauspielerei.
Als Ernie Reinhardt in Niedersachsen geboren, fand Lilo Wanders durch das Schauspiel eine Möglichkeit, ihre Schüchternheit zu überwinden. In einem Gespräch mit dem Rundfunksender Hit Radio FFH in Bad Vilbel bei Frankfurt offenbarte die 68-jährige Künstlerin, dass sie als Kind so schüchtern war, dass sie die Straßenseite wechselte, um den Nachbarn nicht grüßen zu müssen.
Diese tiefe Schüchternheit war laut Wanders vielleicht der Auslöser dafür, dass sie sich schließlich der Schauspielerei zuwandte, um in andere Rollen zu schlüpfen und sich selbst neu zu erfinden. Die Möglichkeit, durch die Verkörperung verschiedener Charaktere aus ihrer Schale zu schlüpfen, war eine Befreiung für die einst schüchterne Ernie Reinhardt.
Die Kunstfigur Lilo Wanders, die Reinhardt 1984 für das Schmidt Theater auf der Hamburger Reeperbahn schuf, wurde zu einer Ikone der Travestie. Durch die Vox-Sendung „Wa(h)re Liebe“ erlangte sie weltweite Bekanntheit und wurde als Diva und Sex-Aufklärerin geschätzt.
Abseits der glamourösen Bühne steht Lilo Wanders aktuell als Jenny in der Dreigroschenoper bei den Bad Hersfelder Festspielen im Rampenlicht. Angesichts dieser besonderen Inszenierung zeigt sich Wanders begeistert und betont die Einzigartigkeit der Produktion sowie das Talent ihrer Mitwirkenden.
Vorbilder wie Lady Gaga und Pink
Neben ihrer eigenen beeindruckenden Karriere zieht Lilo Wanders Inspiration aus anderen Künstlerinnen, die wie sie Stellung beziehen und eine offene, zugewandte Haltung verkörpern. Namen wie Lady Gaga und Pink nennt sie als Beispiele für Persönlichkeiten, die sie für ihre mutige Kunstschaffens und ihren Einsatz für wichtige Themen bewundert.
Die Reise von der schüchternen Ernie Reinhardt zur selbstbewussten und erfolgreichen Lilo Wanders ist ein Beispiel dafür, wie die Schauspielerei nicht nur eine Form der Unterhaltung sein kann, sondern auch eine therapeutische Wirkung haben und die persönliche Entwicklung fördern kann.
– NAG
