Baden-Baden

Top 10 Jugendwörter 2024: Neuheiten und alte Bekannte im Rennen

Die Wahl zum "Jugendwort des Jahres 2024" wurde vom Stuttgarter Langenscheidt Verlag bekanntgegeben, wobei aus zehn Vorschlägen, darunter Trends wie "Talahon" und "Pyrotechnik", gewählt werden kann, um die Bedeutung und den Sprachgebrauch unter Jugendlichen zu würdigen.

Stand: 30.07.2024 11:35 Uhr

Der Einfluss sozialer Medien auf die Jugendsprache

In einer Zeit, in der soziale Medien einen hohen Stellenwert im Alltag der Jugend einnehmen, ist es nicht überraschend, dass die Begriffe, die zur Wahl zum „Jugendwort des Jahres“ stehen, stark von Plattformen wie Instagram und TikTok geprägt sind. Ein Beispiel dafür ist der Begriff „Pyrotechnik“, der im Kontext von Sportveranstaltungen und Fankultur populär geworden ist. Im sozialen Netzwerk sorgten Videos, insbesondere von dem Nutzer „derbalkonultra“, für Aufmerksamkeit und Verbreitung.

Top-Begriffe 2024: Ein Spiegel der Jugendkultur

Die Nominierungen für das „Jugendwort des Jahres“ sind nicht nur ein Ausdruck der aktuellen Sprachtrends unter Jugendlichen, sondern zeigen auch die vielfältigen Einflüsse, die unterschiedliche Kulturkreise und Medien auf die Jugendsprache haben. In der aktuellen Auswahl finden sich sowohl neue als auch bewährte Begriffe. „Talahon“, ein arabischer Ausdruck für „Komm her“, wurde zu einem Ausdruck, der häufig in sozialen Medien verwendet wird, insbesondere im Zusammenhang mit dem Lebensstil junger Menschen mit Migrationshintergrund.

Einführung der Wahl und Kritik an bisherigen Wahlen

Die Wahl zum „Jugendwort des Jahres“, die seit 2008 besteht, hat sich als fester Bestandteil der deutschen Sprachkultur etabliert. Doch immer wieder gab es Diskussionen über die Relevanz der gewählten Begriffe. Kritiker bemängeln, dass viele der Siegerwörter wenig Anwendung im alltäglichen Sprachgebrauch finden. Die diesjährige Auswahl scheint darauf zu reagieren, indem sie gängigere Wörter wie „Nein Pascal, ich denke nicht“ und „Hölle nein“ enthält, die direkt aus der Popkultur entnommen wurden.

Auswahlkriterien und der nächste Wahlprozess

Die Top 10 wurden anhand der Gebrauchshäufigkeit unter Jugendlichen zwischen 11 und 20 Jahren ausgewählt. Dabei hat der Langenscheidt Verlag sorgsam darauf geachtet, dass die Begriffe nicht aus gezielten Kampagnen stammen und im Alltag verbreitet genutzt werden. Gleichzeitig wurden Begriffe mit sexistischer oder diskriminierender Konnotation ausgeschlossen. Bis Anfang September kann auf der Website des Verlags für die Favoriten abgestimmt werden, bevor im Oktober das Jugendwort des Jahres bekannt gegeben wird.

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Die kulturelle Relevanz des Jugendwortes

Die Diskussion um das „Jugendwort des Jahres“ geht über die bloße Wahl eines Begriffs hinaus. Sie reflektiert das gesellschaftliche Bewusstsein und die Sprachentwicklung in einer zunehmend digitalisierten Welt. Mit der Berücksichtigung von Begriffen wie „Aura“, die das persönliche Charisma beschreiben, wird zudem der Einfluss von Lifestyle und Identitätskonstruktionen durch soziale Medien deutlich. Diese Entwicklung unterstreicht die Dynamik der Vergangenheit und Zukunft unserer Sprache.

NAG

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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