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Titelvorschlag: „Mängel beim Wiederaufbau: Flutkatastrophe im Ahrtal droht erneuter Rückschlag“

Titel: Wiederaufbau nach Flutkatastrophe: Hochwasserschutz in der Ahrregion vernachlässigt

Datum: 12.07.2023

Der Artikel beschäftigt sich mit dem schleppenden Wiederaufbau nach der Flutkatastrophe in der Ahrregion und der Vernachlässigung des Hochwasserschutzes. Zwei Jahre nach der Flutkatastrophe läuft der Wiederaufbau teilweise schleppend, obwohl es nicht am Geld mangelt. Die Ursache dafür liegt eher in einer Verwaltungsvorschrift, die zusätzliche Maßnahmen zum Hochwasserschutz erschwert.

Der Stadtentwickler Jörn Birkmann kritisiert, dass der Hochwasserschutz beim Wiederaufbau in vielen Stellen zu kurz kommt. Aufgrund des Klimawandels müsse man sich vermehrt auf Extremwetterereignisse wie häufigere Starkregen einstellen. Daher müsse der Wiederaufbau auch entsprechend geplant und umgesetzt werden. An vielen Stellen sei es zu überlegen, ob der gleiche Wiederaufbau am gleichen Standort wirklich sinnvoll sei.

Ein Beispiel dafür ist die Don-Bosco-Schule in Bad Neuenahr-Ahrweiler, die bei der Flut schwer beschädigt wurde. Hier sollte man laut Birkmann prüfen, ob es nicht bessere Alternativen gibt, sowohl baulich als auch hinsichtlich des Standorts. Die Schule beherberge schutzbedürftige Bevölkerung, die sich nicht selbst evakuieren könne.

Die Verwaltungsvorschrift für den Wiederaufbau in Rheinland-Pfalz verhindert jedoch einen anderen Standort oder zusätzliche Maßnahmen gegen Überschwemmungen. Gemäß dieser Vorschrift können nur staatliche Finanzhilfen aus dem Fluthilfefonds fließen, wenn genau wie vor der Flut wieder aufgebaut wird. Zusätzliche Hochwasserschutz-Maßnahmen sind nicht vorgesehen und werden nicht bezahlt.

Hermann-Josef Pelgrim, Geschäftsführer der Aufbaugesellschaft Bad Neuenahr-Ahrweiler, kritisiert ebenfalls die Verwaltungsvorschrift, die nur auf Schadensbehebung, aber nicht auf nachhaltiges Bauen setzt. Er fordert ein zukunftsgerichtetes und klimaresilientes Bauen, das den Herausforderungen des Klimawandels entspricht.

Birkmann plädiert für ein Gesamtkonzept für die gesamte Region, das über den Wiederaufbau einzelner Gebäude hinausgeht. Die Bundesrepublik habe sich im Klimaabkommen von Paris zu klimaresilienten Maßnahmen verpflichtet.

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Obwohl das Baugesetzbuch kürzlich geändert wurde und künftig Hochwasserschutz und Klimaresilienz ausdrücklich gefördert werden sollen, sind das Baugesetz und die Verwaltungsvorschrift unabhängig voneinander. Die geänderten Rahmenbedingungen aus Berlin sind daher noch nicht in die Verwaltungsvorschrift in Rheinland-Pfalz eingegangen.

Betroffene Anwohner, wie Sebastian Tetzlaff aus Dernau, fühlen sich erneut alleingelassen. Obwohl sein Haus hochwassergerecht wiederaufgebaut wurde, muss er sein Grundstück gegen künftige Fluten absichern und komplett umbauen. Die Behörden übernehmen jedoch die Zusatzkosten nicht.

Der Artikel schließt mit dem Appell der betroffenen Menschen an die Politik, ihre Versprechen, nicht alleine gelassen zu werden, zu halten und den Hochwasserschutz beim Wiederaufbau nicht zu vernachlässigen.

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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