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Titel: WHO warnt vor Ausbreitung des Dengue-Fiebers durch Klimawandel

Dramatische Ausbreitung des Dengue-Fiebers in Europa befürchtet

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zeigt sich besorgt über die Ausbreitung des Dengue-Virus, auch in Europa. Das Virus wird von Aedes-Stechmücken übertragen, die eigentlich in tropischen und subtropischen Klimazonen beheimatet sind, sich aber weltweit verbreiten. Die WHO schätzt, dass sich die jährlichen Fälle seit dem Jahr 2000 verachtfacht haben, auf geschätzte 4,2 Millionen im vergangenen Jahr. Der Klimawandel mit hohen Temperaturen und starken Niederschlägen begünstigt laut Raman Velayudhan, Leiter der WHO-Abteilung für vernachlässigte Tropenkrankheiten, die Vermehrung der Aedes-Mücke.

Die Aedes-Mücke hat sich bereits in über 24 europäischen Ländern verbreitet. Seit 2010 werden regelmäßig Dengue-Fälle in diesen Ländern gemeldet, darunter auch Spanien und Frankreich. In diesem Jahr gab es nach Angaben der europäischen Gesundheitsbehörde ECDC jedoch noch keine lokalen Ansteckungen. Hitzewellen mit hohen Temperaturen können die Brutstätten der Mücken austrocknen und das Risiko, gestochen zu werden, verringern. Dennoch ruft Velayudhan alle Länder dazu auf, wachsam zu sein, wenn wieder Regen einsetzt, da die Mücken in stehendem Wasser brüten.

Dengue-Fieber kann lebensgefährlich sein. Die WHO schätzt weltweit bis zu 400 Millionen Infektionen, wobei 80 Prozent der Betroffenen bei einer ersten Infektion kaum oder nur milde Symptome haben und nicht zum Arzt gehen. Bei einer zweiten Ansteckung kann die Krankheit schwerer verlaufen und lebensgefährlich sein. Nord-, Zentral- und Südamerika haben in diesem Jahr bereits so viele Infektionen und Todesfälle gemeldet wie im gesamten vergangenen Jahr.

Aktuell gibt es keinen spezifischen Medikamente gegen Dengue, abgesehen von fiebersenkenden Mitteln. Es existiert zwar ein Impfstoff, der jedoch erst nach einer ersten Infektion Schutz bietet und je nachdem, mit welchem anderen Virus man sich infiziert hat, mehr oder weniger effektiv ist. Die beste Vorsichtsmaßnahme ist laut Velayudhan der Schutz vor Mückenstichen durch Mückenspray und das Vermeiden von stehendem Wasser in der Umgebung.

Siehe auch  70 Jahre Verband der Vertriebenen

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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