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Thomas Speidel: Auszeichnung für wegweisende Innovationen in der Elektromobilität

Diplom-Ingenieur Thomas Speidel aus Baden-Württemberg wurde am 5. September 2024 in Osnabrück mit dem Deutschen Umweltpreis der DBU für seine innovative Arbeit in der Elektromobilität ausgezeichnet, die es ermöglicht, E-Fahrzeuge innerhalb von Minuten aufzuladen und somit einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele bis 2030 zu leisten.

Osnabrück – Die Welt der erneuerbaren Energien wird durch innovative Köpfe geprägt, und einer der herausragenden Innovatoren in diesem Bereich ist Diplom-Ingenieur Thomas Speidel aus Baden-Württemberg. Im Rahmen des Deutschen Umweltpreises der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) wird Speidel für seine Pionierarbeit in der Elektromobilität ausgezeichnet. Das Preisgeld von insgesamt 500.000 Euro wird er sich mit der Moorforscherin Dr. Franziska Tanneberger teilen. Die Auszeichnung wird am 27. Oktober in Mainz durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier überreicht.

Das Unternehmen ads-tec Energy, gegründet und geleitet von Speidel, hat sich durch die Entwicklung von batteriegepufferten Energiesystemen in kurzer Zeit einen Namen gemacht. Diese Systeme ermöglichen das Schnellladen von Elektrofahrzeugen innerhalb weniger Minuten, was eine bedeutende Verbesserung im Vergleich zu herkömmlichen Ladevorgängen darstellt. Laut DBU-Generalsekretär Alexander Bonde ist dies ein wesentlicher Schritt zur Förderung der Elektromobilität und zum Erreichen der Klimaziele in Deutschland.

Innovative Lösungen für die Energiewende

Thomas Speidel hat nicht nur ein Unternehmen gegründet, das an der Börse gelistet ist, sondern auch eine klare Vision verfolgt, die den ökologischen Fußabdruck der Elektromobilität verbessert. Aktuellen Regierungszielen zufolge sollen bis 2030 rund 15 Millionen Elektroautos in Deutschland zugelassen werden. Um dieses Ziel zu erreichen, ist der flächendeckende Ausbau von Schnellladesäulen eine unerlässliche Voraussetzung. Bis zu einer Million solcher Stationen sollen in den nächsten Jahren installiert werden, was einer Verzehnfachung der gegenwärtigen Zahl entspricht.

Die ursprünglichen Wurzeln von ads-tec Energy liegen in einer Garage in Ostfildern-Ruit, wo die Firma 1980 unter dem Namen „Fritz Electronic“ gegründet wurde. Die Transformation vom Zulieferer für Verbrennermotoren hin zu einem Innovator für Elektromobilität und Energiewende ist bemerkenswert. Der radikale Kurswechsel um 2010 führte zur Neuausrichtung des Unternehmens, das nun Lösungen anbietet, die auch in Zeiten schwacher Netze eine schnelle Energieversorgung ermöglichen.

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Effiziente Ressourcennutzung durch innovative Ladesysteme

Die neuesten Produkte aus dem Hause ads-tec sind die ChargeBox und der ChargePost. Diese Systeme sind kompakt und benötigen nur etwa einen Quadratmeter Fläche pro Ladeeinheit. Die ChargeBox besteht aus separaten Ladesäulen, während die ChargePost eine integrierte Lösung bietet. Beide Modelle sind ideal für den flexiblen Einsatz an verschiedenen Standorten, sei es in urbanen Gebieten oder in der Peripherie.

Ein entscheidender Vorteil der Ladesäulen besteht darin, dass sie die Energie langsam aus dem bestehenden Stromnetz beziehen, speichern und dann mit einer Leistung von bis zu 320 Kilowatt innerhalb weniger Minuten an Elektroautos abgeben können. Dies ermöglicht eine effizientere Nutzung vorhandener Ressourcen, auch in Zeiten hoher Nachfrage. Speidel zieht einen interessanten Vergleich zum WC-Spülkasten: „Das System füllt sich langsam und gibt beim Laden schnell nach.“ Zudem können die Systeme auch lokal erzeugte Solarenergie speichern.

Thomas Speidel ist jedoch nicht nur ein Geschäftsmann, sondern auch ein engagierter Forscher und Mitbegründer mehrerer Stiftungen. Mit über 60 Patentanmeldungen, die viele Aspekte der Batterietechnik und Energiespeicherung abdecken, strebt er kontinuierlich nach neuen Lösungen. Seine Vision ist klar: Elektrische Energie wird die Währung der Zukunft sein, und Speichersysteme werden eine Schlüsselrolle dabei spielen, die Energiewende und die Integration erneuerbarer Energien voranzubringen. „Sektorenkopplung ist das Zauberwort“, betont er und verfolgt die Idee, dass elektrische Energie für zahlreiche Bereiche wie Mobilität, Wärme und Wasserstoff entscheidend sein wird.

NAG

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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