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Taxifahrer im Rhein-Sieg-Kreis stehen vor existenziellen Herausforderungen, da die Nachfrage nach Taxi-Diensten drastisch gesunken ist. Viele fühlen sich bedroht und befürchten, dass traditionelle Taxiunternehmen langsam vom Markt verschwinden könnten. Ein Taxifahrer am Siegburger Bahnhof berichtet, dass er in sieben Stunden nur zwei Fahrten hatte, was auf die anhaltende Krise hinweist.
Yasin Smail, Betreiber eines Taxiunternehmens in Siegburg, nennt zwei Hauptgründe für den Rückgang der Taxi-Nutzung. Einerseits können Menschen dank Apps besser planen, ob sie Busse oder Bahnen nehmen möchten. Andererseits wird der amerikanische Dienstleister Uber als Hauptgrund für die Probleme genannt. Die Attraktivität von Uber-Fahrten beruht hauptsächlich auf den deutlich niedrigeren Preisen im Vergleich zu herkömmlichen Taxidiensten.
Die direkte Konkurrenz durch Uber und ihre festen, vorab angegebenen Preise stellt eine echte Bedrohung für das Überleben traditioneller Taxiunternehmen dar. Taxifahrer im Rhein-Sieg-Kreis sind besorgt, dass sie aufgrund der wirtschaftlichen Ungleichheit zwischen Uber und herkömmlichen Taxis keine faire Chance haben, zu bestehen. Viele Fahrer klagen über die Schwierigkeit, in einem Markt zu operieren, in dem Uber-Fahrer anscheinend Kunden direkt vor ihren Augen abwerben.
In ländlichen Gebieten ist die Präsenz von Uber weniger spürbar. Ein Taxiunternehmer aus Much berichtet, dass seine Firma bislang wenig von der Konkurrenz durch Uber zu spüren bekommen hat. Jedoch könnten Unternehmen, die hauptsächlich von traditionellen Taxi-Diensten leben, langfristig durch den Vormarsch von Uber gefährdet sein. Trotzdem bleiben einige Unternehmer optimistisch und sehen Lösungen für die Herausforderungen, die Uber mit sich bringt.
Der amerikanische Mietwagen-Dienst Uber hat auf die Vorwürfe der Taxifahrer reagiert und betont, dass sie auf die Einhaltung der Regeln und fairen Wettbewerb achten. Die Implementierung einer technischen Lösung zur Überwachung der Rückkehrpflicht der Fahrer soll dazu beitragen, die Einhaltung der Vorschriften zu gewährleisten. Trotz der Kontroversen findet der Inhaber eines Mietwagen-Unternehmens aus Siegburg, Björn de Lange, das System von Uber grundsätzlich sinnvoll und wirtschaftlich vorteilhaft. Es wird deutlich, dass die Diskussion über die Rolle und Auswirkungen von Uber auf traditionelle Taxidienste im Rhein-Sieg-Kreis weiterhin anhält.