Die Diskussion um den DFL-Supercup im Fußball wird von leidenschaftlichen Anhängern und kritischen Stimmen begleitet. Die bevorstehende Begegnung zwischen dem Double-Gewinner Bayer Leverkusen und dem Vizemeister VfB Stuttgart am 27. und 28. August sorgt für Unmut in der Fangemeinde beider Vereine. Trotz der Möglichkeit, einen Titel zu gewinnen, bleiben viele Fans aus und demonstrieren damit gegen die aus ihrer Sicht kommerziell ausgerichtete Veranstaltung.
Die Gründe für den Stimmungsboykott
Die Ultras der beiden Mannschaften äußern ihre Kritik in aller Deutlichkeit. Der VfB Stuttgart beschreibt den DFL-Supercup als „Kirmespokal“, was den eher unernsten Charakter des Wettbewerbs unterstreicht. Die Stuttgarter Ultra-Gruppen betonen, dass das Event für sie aufgrund fehlender sportlicher Relevanz unattraktiv ist. Auch die Leverkusener Fanszene unterstützt diesen Stimmungsboykott, indem sie sich gegen eine Teilnahme ausgesprochen hat und auf einen stummen Protest setzt.
Ärger um den Spielort und die Terminierung
Ein weiterer Punkt, der für Enttäuschung sorgt, ist die Wahl des Spielorts. Anstatt in einem der modernen Stadien mit großzügiger Platzkapazität von 60.000 Zuschauern stattfinden zu sollen, sehen es die Ultras als ungerecht an, dass der Supercup erneut an einem neutralen Ort ausgetragen wird. Stuttgart hatte in den vergangenen Jahren den Trend gesehen, dass der Vizemeister Heimrecht erhält, was diesmal nicht der Fall ist. Alexander Wehrle, Vorstand des VfB, äußerte seine Enttäuschung über die DFL-Entscheidung und hebt die fehlende Wertschätzung für den Verein hervor.
Die Belastung durch zusätzliche Spiele
Ein weiterer Kritikpunkt ist die Planung weiterer Spiele während der Pokalrunde. Die VfB-Fans haben Bedenken, dass die Ausspielung des Supercups an einem Wochenende, an dem die erste Pokalrunde stattfindet, eine unerwünschte zusätzliche Belastung mit sich bringt. Diese zusätzliche englische Woche, die für die Spieler mehr Anstrengungen bedeutet, sorgt für negative Stimmung und Protest innerhalb der eigenen Fangemeinde.
Die Bedeutung für die Gemeinschaft
Der Boykott der aktiven Fanszenen hat weitreichende Implikationen sowohl für den Verein als auch für die Fankultur insgesamt. Die Entscheidung, nicht zum Spiel zu gehen, ist ein Ausdruck des Unmuts über die Kommerzialisierung des Fußballs. Der Supercup wird nicht nur als Titelwettbewerb gesehen, sondern als ein Ereignis, das den Fußball weniger zugänglich für die wahren Fans macht. Fans fühlen sich oft von Verbänden wie der DFL übergangen, was zu einer Entfremdung zwischen den Vereinen und ihren Unterstützern führt.
Insgesamt spiegelt sich in dieser Situation der wachsende Widerstand gegen die Kommerzialisierung des Fußballs wider und der Frust über die Entscheidungsträger im Sport. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Dynamik auf den kommenden Supercup und die Zuschauerzahlen auswirken wird. Der FC Bayer Leverkusen und der VfB Stuttgart stehen nicht nur in einem sportlichen Wettkampf, sondern sind auch Teil eines größeren gesellschaftlichen Diskurses über die Zukunft des Fußballs in Deutschland.
– NAG