BERLIN (dpa) – Ein achtstündiger Streik hat am Freitagmorgen Deutschlands Eisenbahnen lahmgelegt, während parallel dazu an vier deutschen Großflughäfen Streiks stattfanden.
Die Eisenbahnergewerkschaft EVG forderte die Mitglieder zum Ausstieg zwischen 3 und 11 Uhr auf. Deutschlands größter Bahnbetreiber, die staatliche Deutsche Bahn, gab kurz nach diesem Aufruf am Mittwoch bekannt, dass sie den Fernverkehr zwischen 3 und 13 Uhr einstellen werde und dass auch die meisten Regionalzüge ausfallen würden.
EVG sagt, dass es den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen muss, da es eine inflationsbrechende Gehaltserhöhung anstrebt. Die Deutsche Bahn, eines von Dutzenden von Streiks betroffenen Unternehmen, hat den Streik als „sinnlos und unnötig“ bezeichnet und der EVG vorgeworfen, in einer erbitterten langjährigen Rivalität mit einer anderen Bahngewerkschaft zu punkten.
Der Streik folgt auf einen ganztägigen Streik am 27. März, der das Eisenbahnnetz lahmlegte. Dieser Streik wurde mit einer anderen Gewerkschaft, ver.di, koordiniert, was die meisten deutschen Flughäfen und einige regionale Verkehrsnetze zum Erliegen brachte.
Ver.di hat für Donnerstag und Freitag die Sicherheits- und Servicemitarbeiter der Flughäfen Düsseldorf, Köln-Bonn und Hamburg zum Streik aufgerufen. Auch der Stuttgarter Flughafen war am Freitag betroffen, alle Abflüge wurden gestrichen.
EVG strebt eine Gehaltserhöhung von 12 % an. Ver.di befindet sich in einer Reihe von Tarifverhandlungen – insbesondere für Bedienstete des Bundes und der Kommunen –, in denen eine Gehaltserhöhung von 10,5 % angestrebt wird, obwohl Vermittler einen Kompromiss vorgeschlagen haben, der zu einer geringeren Erhöhung führen würde.
In den kommenden Tagen sind neue Verhandlungsrunden in beiden Streitigkeiten angesetzt.
Die jährliche Inflationsrate in Deutschland ist gegenüber dem Ende letzten Jahres erreichten Niveau zurückgegangen, ist aber immer noch hoch. Im März lag sie bei 7,4 %.
Quelle: APNews