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Streik bei ARD-Rundfunkanstalten: Beschäftigte fordern Gehaltserhöhung – ver.di ruft zum Arbeitskampf auf

Beschäftigte der ARD-Rundfunkanstalten streiken heute

Die Beschäftigten der ARD-Rundfunkanstalten NDR, WDR und SWR werden heute (Dienstag, den 12. März 2024) von der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) zum Streik für Einkommenserhöhungen aufgerufen. Die ARD-Verhandler haben bisher Angebote für Tariferhöhungen abgelehnt und die Verhandlungen verzögert. Dies hat zu starkem Unmut bei den Beschäftigten geführt, insbesondere aufgrund einer Rekordinflation bei gleichzeitig niedriger Tarifentwicklung. Die ARD-Sender SWR, WDR, NDR und BR haben bisher keine konkreten Verhandlungsfortschritte gemacht, obwohl bereits drei Monate seit Ende der Tariflaufzeit vergangen sind.

Die Forderungen von ver.di beinhalten eine rückwirkende Erhöhung der Gehälter und Honorare um 10,5 Prozent ab dem 1. Januar, mindestens 500 Euro monatlich bzw. 200 Euro für Volontärinnen und Volontäre sowie Auszubildende. Der vorherige Tarifabschluss sah von April 2021 bis Ende 2023 eine Tariferhöhung um 2,8 Prozent sowie eine einmalige Inflationsausgleichsprämie von 3000 Euro vor.

Die Tariflaufzeiten der Abschlüsse in der ARD, beim ZDF und Deutschlandradio enden zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Für die großen Anstalten NDR, WDR, SWR und BR sind diese harmonisiert, während beim Deutschlandradio bis Ende März, bei Radio Bremen bis Ende April und beim Saarländischen Rundfunk bis Ende Mai neue Abschlüsse gekündigt sind.

Der Streik der ARD-Beschäftigten hat auch regionale Auswirkungen, insbesondere in Stuttgart, wo der Südwestrundfunk (SWR) seinen Hauptsitz hat. Der SWR hat bisher kein beziffertes Angebot für Tariferhöhungen gemacht und die Verhandlungen hinausgezögert. Dies hat zu Frustration unter den Beschäftigten geführt, die nun entschieden haben, ihre Forderungen durch Streik zu unterstreichen.

Historisch betrachtet gab es bereits in der Vergangenheit Streiks bei den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten. Ein bekanntes Beispiel ist der Streik von 1972, als Mitarbeiter des SWF (Südwestfunk) für mehr Mitspracherecht und bessere Arbeitsbedingungen streikten. Dieser Streik führte zu positiven Veränderungen in der Arbeitsstruktur des Senders.

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Um 12 Uhr findet eine gemeinsame öffentliche Videoschalte statt, bei der die Streikenden und Beteiligten aus verschiedenen Rundfunkanstalten über die Umstände des Arbeitskampfes sprechen werden. Der Link zum Stream der Videoschalte ist hier zu finden: Link zum Stream der Videoschalte

Dieser regionale Streik der ARD-Beschäftigten hat das Potenzial, lokale Auswirkungen auf den Sendebetrieb und die Programmgestaltung in Stuttgart und anderen betroffenen Regionen zu haben. Sollte der Streik länger andauern, könnten sich auch Auswirkungen auf die tägliche Berichterstattung und Produktion von Fernseh- und Radiosendungen zeigen. Die Zuschauerinnen und Zuschauer müssen möglicherweise mit Programmänderungen und -ausfällen rechnen.

Tabelle: Betroffene ARD-Sender und kündigte Abschlüsse

Rundfunkanstalt Zeitpunkt des Tarifabschlusses
NDR Harmonisiert mit anderen Anstalten
WDR Harmonisiert mit anderen Anstalten
SWR Harmonisiert mit anderen Anstalten
BR Harmonisiert mit anderen Anstalten
Deutschlandradio Ende März 2024
Radio Bremen Ende April 2024
Saarländischer Rundfunk Ende Mai 2024

Insgesamt bleibt abzuwarten, wie sich der Streik der ARD-Beschäftigten auf die laufenden Tarifverhandlungen und den Sendebetrieb auswirkt. Die Beschäftigten fordern gerechte Tariferhöhungen, um den Kaufkraftverlust auszugleichen, und setzen durch ihren Streik ein klares Zeichen an die ARD-Sender. Ob und wann es zu einer Einigung kommt, wird sich in den kommenden Tagen und Wochen zeigen.



Quelle: ver.di Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft / ots

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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