Die langjährige Zusammenarbeit zwischen dem Kronzeugen S. und dem verurteilten Steueranwalt Hanno Berger rückt erneut in den Fokus der Ermittlungen. S., der jahrelang als Informant für die Staatsanwaltschaft Köln tätig war, steht nun selbst im Visier der Justizbehörden. Seine Aussagen haben bisher dazu beigetragen, weitere Cum-ex-Profiteure zu identifizieren und in mehreren Strafprozessen auszusagen.
Gemäß dem Bericht des „Handelsblatts“ hat sich die laufende Untersuchung gegen S. zu einer offiziellen Anklage entwickelt. Die Anklageschrift mit dem Aktenzeichen 62 KLs 1/24 wurde kürzlich eingereicht und muss nun vom Vorsitzenden der 12. Großen Strafkammer, Sebastian Hausen, geprüft werden. Die Verteidiger von S., Alfred Dierlamm und Tido Park, erklärten gegenüber der F.A.Z., dass ihnen die Anklage bisher noch nicht vorliegt, und sie daher keine Stellungnahme dazu abgeben können.
Als ehemaliger Geschäftspartner von Hanno Berger und Fachmann für Investment- und Aufsichtsrecht geriet S. ins Blickfeld der Ermittler wegen des Verdachts auf schwere Steuerhinterziehung. Obwohl er weiterhin als Anwalt in Zürich tätig ist, muss er sich bald möglicherweise vor Gericht verantworten. In einer früheren ARD-Dokumentation trat S. unter dem Pseudonym „Benjamin Frey“ auf und gab an, allein durch Cum-ex-Beratung „50 Millionen Euro“ verdient zu haben.