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SPD Filderstadt im Fokus: Naivität im Umgang mit Grauen Wölfen ?

Der skandalöse Fall der SPD Filderstadt und die gefährlichen "Grauen Wölfe"

In Filderstadt (Kreis Esslingen) sorgt die SPD-Ortsgruppe für Schlagzeilen, nachdem sie zweifach in die Kritik geriet. In der vergangenen Woche besuchten die örtlichen SPD-Funktionäre den Deutsch-Türkischen Freundschaftsverein zum Fastenbrechen, einem Verband mit Verbindungen zu den „Grauen Wölfen“. Diese türkisch-nationalistische Bewegung, ebenso wie ihr Dachverband, stehen unter Beobachtung des Verfassungsschutzes. Zudem stehen drei Kandidaten der SPD Filderstadt, die bei der Kommunalwahl im Juni antreten, unter dem Verdacht, den „Grauen Wölfen“ nahezustehen.

Nach massiver Kritik und Anfragen von Mitgliedern löschte die SPD Filderstadt die entsprechenden Posts aus den sozialen Medien und distanzierte sich von dem Besuch. Der Kreisrat und Fraktionsvorsitzende Walter Bauer nannte den Besuch eine Fehleinschätzung und gab zu, dass es besser gewesen wäre, diesen zu vermeiden. Ein weiterer Vorfall betraf die Entdeckung, dass zwei Kandidatinnen und ein Kandidat der SPD Filderstadt den „Grauen Wölfen“ nahestehen. Fotos in sozialen Medien zeigten eine Kandidatin, die den „Wolfsgruß“ machte und die Fahne der Bewegung hielt.

SPD-Generalsekretär Sascha Binder kritisierte die Kandidaturen und bezeichnete das Verhalten des Ortsvereins als „unentschuldbar“. Er forderte die Kandidaten auf, schriftlich zu erklären, dass sie im Falle einer Wahl ihr Amt nicht annehmen. Trotz dieser Forderung weigerte sich der Ortsverein, den Anweisungen des Landesverbandes zu folgen. Ein Konflikt entbrannte, als es darum ging, die Kandidaten von jeglichem Wahlkampfmaterial zu entfernen.

Die Pressemitteilung des SPD-Kreisverbands Esslingen und des Ortsvereins Filderstadt wies darauf hin, dass die betreffenden Kandidaten keine Mitglieder der SPD seien und der Unvereinbarkeitsbeschluss des SPD-Bundesparteitages gelte. Dennoch bleibt unklar, ob tatsächlich Verbindungen zu den „Grauen Wölfen“ bestehen. Die Debatte um ein Verbot der Bewegung dauert an, wobei sowohl auf Bundesebene als auch in Baden-Württemberg eine intensivere Überwachung gefordert wird.

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Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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