Die SPD im nordrhein-westfälischen Landtag hat Bedenken hinsichtlich der Zukunft der Wochenmärkte in der Region geäußert. Ein von der Fraktion eingebrachter Antrag, der darauf abzielte, die Wochenmärkte zu erhalten, wurde jedoch abgelehnt. Die Partei beklagt insbesondere die prekäre Situation der Großmärkte, von denen viele Verkäufer auf den Wochenmärkten ihre Waren beziehen. Laut der SPD könnte der Düsseldorfer Großmarkt Ende des Jahres schließen, während der Großmarkt in Köln ebenfalls in der Schwebe sei. Die Partei befürchtet, dass ein Ausbleiben der Großmärkte auch die Existenzgrundlage der kleinen Verkäufer auf den Wochenmärkten gefährden würde.
Die SPD forderte, dass die Landesregierung den bedrohten Großmärkten unter die Arme greift, beispielsweise durch Förderprogramme. Zudem sprach sich die Partei dafür aus, die Tradition der Wochenmärkte in Nordrhein-Westfalen in die Liste des Kulturerbes des Landes aufzunehmen. Die Partei warnte vor einem Domino-Effekt, der eintreten könnte, wenn die Großmärkte verschwinden und dadurch eine wichtige Konkurrenz zu den Supermärkten verloren geht. Die SPD sieht die Wochenmärkte als wichtige soziale Treffpunkte, wo nicht nur eingekauft, sondern auch lokale Produkte und das soziale Miteinander gefördert werden.
Der Antrag der SPD wurde jedoch von der Regierungskoalition aus CDU und Grünen abgelehnt. Ralf Nolten aus der CDU-Fraktion argumentierte, dass laut aktuellen Marktforschungsdaten der Anteil von Einkäufen privater Haushalte auf Wochenmärkten nur einen geringen Prozentsatz ausmacht. Er betonte zudem, dass Zustellhändler wie Chefs Culinar oder Transgourmet von einem Wegfall der Großmärkte profitieren könnten und daher keine staatliche Hilfe für Wochenmärkte nötig sei. Die Ablehnung des Antrags verdeutlicht die politische Herausforderung, Oppositionsanträge in der Regierung durchzusetzen, insbesondere in einem Bereich, der verschiedene wirtschaftliche Interessen berührt.