
Laut einer aktuellen Bertelsmann-Studie sind die Bürger in Ulm besorgt über die steigende Wohnungsnot in der Stadt, da die Bautätigkeit nicht mit dem Bevölkerungswachstum Schritt hält. Diese Entwicklung führt zu einer wachsenden Skepsis gegenüber Migration. Die Studie zeigt, dass fast drei Viertel der Befragten besorgt über die Wohnungsnot sind und knapp zwei Drittel glauben, dass Deutschland an seiner Belastungsgrenze angelangt ist. In dieser Situation kritisieren Ruben Rupp, migrationspolitischer AfD-Fraktionssprecher, und Pascal Bader, Oberbürgermeister von Kirchheim, die Handlungslosigkeit von Berlin und Stuttgart in Bezug auf die effektive Begrenzung der unkontrollierten Zuwanderung.
Rupp argumentiert, dass es nicht ausreicht, den Bürgern nur leere Versicherungen zu geben, sondern konkrete Maßnahmen zur Bewältigung der Wohnungsnot und der Migrationsproblematik zu ergreifen. Der Brief, den Bader zusammen mit den Vorsitzenden aller Gemeinderatsfraktionen verfasste und in dem er die „Verpflichtung“ zur Aufnahme von Flüchtlingen betonte, wird von Rupp als absurd und unangemessen angesehen.
Dieser Bericht zeigt deutlich, dass die Auswirkungen von Migration und Bevölkerungswachstum auch auf lokaler Ebene spürbar sind. In Stuttgart und anderen Städten in Baden-Württemberg besteht ebenfalls ein erheblicher Bedarf an neuen Wohnungen, um der steigenden Bevölkerung gerecht zu werden.
Historisch gesehen hatte Stuttgart bereits in der Vergangenheit mit Wohnungsnot zu kämpfen. Insbesondere in den Nachkriegsjahren war der Wiederaufbau der Stadt eine große Herausforderung, da viele Wohnungen durch Bombardierungen zerstört wurden. In den letzten Jahrzehnten wurde viel in den Wohnungsbau investiert, aber das Bevölkerungswachstum der Stadt stellt nach wie vor eine Herausforderung dar.
Um den Umfang der Wohnungsnot zu verdeutlichen, hier eine Tabelle mit Daten zu Baugenehmigungen und fertiggestellten Wohnungen in Stuttgart in den letzten Jahren:
Jahr | Baugenehmigungen | Fertiggestellte Wohnungen |
---|---|---|
2016 | 2.415 | 2.072 |
2017 | 2.942 | 2.521 |
2018 | 3.135 | 2.891 |
2019 | 3.456 | 3.192 |
2020 | 3.719 | 3.525 |
Diese Zahlen zeigen, dass die Anzahl der Baugenehmigungen und fertiggestellten Wohnungen in den letzten Jahren gestiegen ist. Dennoch ist der Bedarf immer noch höher als das Angebot, was darauf hinweist, dass weiterhin Maßnahmen ergriffen werden müssen, um die Wohnungsnot in Stuttgart zu mildern.
Die Bertelsmann-Studie und die Reaktionen von Ruben Rupp und Pascal Bader verdeutlichen, dass die Debatte über Migration und Wohnungsnot auch auf lokaler Ebene intensiv geführt wird. Die Politik in Stuttgart und Berlin muss handeln, um die Wohnungsnot zu bekämpfen und gleichzeitig eine ausgewogene Migrationspolitik zu verfolgen.
Quelle: AfD-Fraktion im Landtag von Baden-Württemberg / ots