Ein alarmierender Trend zeichnet sich in den Gewässern Baden-Württembergs ab: In diesem Sommer kam es bereits zu mehr als 20 Ertrinkungsfällen. Dies wirft nicht nur Fragen zur Sicherheit in den Gewässern auf, sondern beleuchtet auch die steigende Anzahl von Nichtschwimmern und die wachsende Gefährdung insbesondere von männlichen Schwimmern.
Ertrinkungsfälle in Zahlen
In der ersten Jahreshälfte verzeichnete die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) ein besorgniserregendes Ergebnis: 27 Menschen ertranken bis Ende Juli in Baden-Württemberg – ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. Die DLRG-Präsidentin Ute Vogt berichtete, dass die Gesamttodesfälle bundesweit auf mindestens 253 gestiegen sind. Insbesondere Flüsse und unbewachte Badestellen stellen große Risiken dar.
Besonders gefährliche Badestellen
Markus Mang von der DLRG warnt vor den Gefahren, die mit dem Schwimmen an unbewachten Orten verbunden sind. Abenteuerlustige Schwimmer unterschätzen oft die Risiken, was fatale Folgen haben kann. „Ertrinken ist leise“, erklärt er. „Wenn niemand um Sie herum ist, kann auch niemand helfen.“ Die DLRG empfiehlt daher, nur an bewachten Stellen zu schwimmen und zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen, wie die Verwendung von Schwimmbojen.
Lehrer- und Schwimmbadengpässe erschweren Schwimmausbildung
Die DLRG beobachtet einen beunruhigenden Trend: Immer mehr Kinder und Jugendliche können nicht schwimmen. Gründe dafür sind unter anderem Personalmangel in Schwimmbädern und steigende Anforderungen an Ehrenamtliche, die im Wasser tätig sind. Diese Entwicklung führt dazu, dass viele Schulen nicht in der Lage sind, Schwimmunterricht anzubieten. Den Berichten zufolge können landesweit Schulkinder nicht die grundlegenden Schwimmfähigkeiten erlernen, die für persönliche Sicherheit entscheidend sind.
Ein Appell an die Gemeinschaft
Angesichts der steigenden Zahl an Ertrinkungsfällen ruft die DLRG die Bevölkerung dazu auf, das Schwimmvermögen ernst zu nehmen. Ein bewusster Umgang mit Wasser und das Streben nach Schwimmfähigkeiten sollten in der breiten Öffentlichkeit gefördert werden. „Schwimmen lernen ist eine Lebensversicherung“, betont DLRG-Präsidentin Ute Vogt. In der Hoffnung, künftige Tragödien zu vermeiden, ist das Engagement der Gesellschaft gefordert, um sichere Badekultur für alle Bürger zu gewährleisten.
Die fortwährende Diskussion über die Sicherheit in Gewässern und die Schwimmausbildung ist zentral für die Prävention weiterer Tragödien. Um das Bewusstsein für dieses wichtige Thema zu schärfen, sind lokale Initiativen zur Förderung von Schwimmkursen und Bildung Kampagnen von großer Bedeutung. Nur gemeinsam können wir die Zahl der Ertrinkungsunfälle senken und sicherstellen, dass alle Generationen die Freude am Wasser unbeschwert genießen können.
– NAG