Agrarwirtschaft
Rückkehr der Afrikanischen Schweinepest: Ein neues Kapitel für die Regionalwirtschaft in Baden-Württemberg
Mit dem Nachweis der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in einem Wildschwein im Rhein-Neckar-Kreis steht Baden-Württemberg vor einem erneuten großen Problem. Dies stellt die lokale Landwirtschaft und Jägerschaften vor massive Herausforderungen.
Erkrankung bei Wildschweinen: Zahlen und Fakten
Agrarminister Peter Hauk (CDU) bestätigte, dass das betroffene Tier im Landkreis Hemsbach erlegt wurde, einer Region, die an die bereits vom Virus betroffenen Bundesländer Hessen und Rheinland-Pfalz grenzt. Die Laboruntersuchung ergab eine hohe Viruslast, die die amtlichen Bestätigungen durch das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) auf der Insel Riems erforderte.
Betroffene Regionen und Sicherheitsmaßnahmen
Um eine Ausbreitung der Krankheit zu verhindern, wird nun eine Sperrzone eingerichtet, die sich over einen Radius von 15 Kilometern um den Fundort erstreckt. Diese Sperrzone II umfasst den Stadtkreis Mannheim und Teile des Rhein-Neckar-Kreises. Innerhalb dieser Zone dürfen Schweine nur ohne erhöhte Infektionsgefahr transportiert werden, was strenge Sicherheits- und Hygienevorschriften mit sich bringt. Betroffen sind dort 31 Schweinehalter.
Langfristige Herausforderungen für die Bauernschaft
Die Rückkehr der Afrikanischen Schweinepest hat nicht nur kurzfristige Auswirkungen, sondern wird voraussichtlich auch längerfristige Herausforderungen für die Schweinehaltung in der Region mit sich bringen. „Die Bekämpfung wird kein kurzer Sprint, sondern eher ein Dauerlauf“, warnte Hauk und betonte die Notwendigkeit strikter Biosicherheitsmaßnahmen, um zu verhindern, dass Hausschweine vom Virus betroffen werden.
Das Virus und seine Übertragungswege
Wichtig zu wissen ist, dass die Afrikanische Schweinepest für Menschen ungefährlich ist. Doch für die Schweinepopulation selbst ist sie fast immer fatal. Eine Impfung ist nicht möglich, und die Übertragung erfolgt entweder direkt von Tier zu Tier oder indirekt über kontaminierte Gegenstände, also auch durch nachlässig entsorgte Lebensmittelreste.
Verstärkte Maßnahmen und Jagdverbot
Um der Ausbreitung des Virus entgegenzuwirken, sind auch Jagdmaßnahmen vorgesehen. In der erweiterten Pufferzone für die Risikobewertung wird nun auch verstärkt auf die Bejagung von Wildschweinen gesetzt. Auch das Aufspüren gefundener Kadaver wird durch den Einsatz von speziellen Suchhunden und Drohnen unterstützt. Ziel ist es, gefährdete Gebiete frühzeitig zu identifizieren und betroffene Tiere schneller zu isolieren.
Rückblick auf vergangene Ausbrüche
Der letzte Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in Baden-Württemberg liegt schon einige Zeit zurück; der letzte Fall wurde Ende Mai 2022 dokumentiert. Damals hatten die Schweine in einem landwirtschaftlichen Betrieb Zugang zu unsachgemäß entsorgten Speisen, die mit dem Virus kontaminiert waren. Umso wichtiger ist es jetzt, aus dieser Vergangenheit zu lernen und präventive Maßnahmen zu ergreifen.
Abschließend appelliert Hauk an die Verbraucher, regionales Schweinefleisch zu kaufen – „Es gibt keinen Grund, dies nicht zu tun“. In einer Zeit, in der die Landwirtschaft vor immensen Herausforderungen steht, kann das Bewusstsein für regionale Produkte einen entscheidenden Beitrag leisten.
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