Im Herzen von Schramberg steht der Tafelladen als Symbol für gesellschaftliches Engagement und Mitgefühl. Der kürzliche Feierabend im Marienheim zeigte nicht nur die langjährigen Errungenschaften des Tafelladens, sondern war auch eine Hommage an die unermüdlichen Anstrengungen seiner engagierten Mitglieder.
Ein Ort der Hoffnung und Solidarität
Die Schramberger Tafel ist nicht nur eine Institution zur Lebensmittelrettung, sondern auch ein Ort der Begegnung, der in der Gemeinde große Bedeutung hat. Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr betonte während der Feier, wie wichtig die Tafel in der Stadt ist und gab einen Überblick über die Unterstützung, die der städtische Haushalt bietet, einschließlich der Bereitstellung von 249 Berechtigungsausweisen im Jahr 2023, verglichen mit nur 100 im Jahr 2021.
Einwohner und Gäste feiern gemeinsam
Die große Zahl von Gästen, darunter auch Domkapitular Martin Fahrner und Udo Engelhardt vom Landesverband der Tafeln, verdeutlichte das breite Interesse und die Unterstützung für die Tafel. Dekan Rüdiger Kocholl begrüßte die Anwesenden und händigte einen besonderen Dank an alle aus, die zur Entstehung und zum Wachstum des Tafelladens beigetragen hatten.
Vom Bedarf zur Realität
Die Idee hinter dem Tafelladen entstand 1998, als der Elisabethenverein feststellte, dass die angebotenen Obdachlosenfrühstücke nicht den tatsächlichen Bedürfnissen entsprachen. Nach intensiven Gesprächen mit Pfarrern und anderen Initiatoren wurde die Idee geboren, einen Tafelladen ins Leben zu rufen, der einen gezielten sowie nachhaltigen Beitrag zur Schramberger Gesellschaft leisten sollte.
Ehrung für Elisabeth Spöttle
Ein Höhepunkt des Abends war die Verleihung der Landesehrennadel an Elisabeth Spöttle, die von der Oberbürgermeisterin persönlich überreicht wurde. Eisenlohr würdigte ihr Engagement und ihren Mut, die Rolle der ersten Vorsitzenden des Lenkungskreises zu übernehmen. Spöttle bedankte sich herzlich und hob die Teamarbeit aller freiwilligen Helfer hervor, ohne die die Tafel nicht existieren könnte.
Fortschritt durch Gemeinschaft
Die Entwicklung der Schramberger Tafel ist ein Musterbeispiel für bürgerschaftliches Engagement. Udo Engelhardt erläuterte in seinem Vortrag die Haupthindernisse, die zur Lebensmittelverschwendung führen, und betonte, wie wichtig die Tafeln als Plattform sind, um Menschen zu helfen und ihnen Hoffnung zu geben. Jedes Jahr retten die Tafeln in Deutschland etwa 265.000 Tonnen Lebensmittel, während Millionen weitere unbeachtet im Müll landen.
Ein Blick in die Zukunft
Die Herausforderungen haben sich mit dem weltpolitischen Kontext geändert, aber Engelhardt sah in der Arbeit der Tafeln auch eine Chance zur Reflexion über das eigene Tun. Die Veranstaltungen während der Pandemie zeigten, wie wichtig es ist, menschliche Kontakte zuzulassen und in Krisenzeiten zusammenzuhalten. „Mit Menschlichkeit durch diese Zeit gehen“, lautete sein Appell an die Anwesenden.
Abschlussfeier und Ausblick
Mit einem musikalischen Angebot und der positiven Energie der Anwesenden wurden die Feierlichkeiten abgerundet. Ein Spendenscheck über 2500 Euro von Michael Moosmann war das Tüpfelchen auf dem i. Das Buffet erlaubte es den Gästen, sich beim Austausch und bei Geschichten über die Tafel zu verbinden. Es wurde deutlich, dass der Tafelladen weit mehr ist als eine Anlaufstelle für Bedürftige – er ist ein Quell der Gemeinschaft und der Unterstützung.
In Anbetracht der geleisteten Arbeit und der Ziele für die Zukunft zeigt die Schramberger Tafel, dass Solidarität und Engagement auch in schwierigen Zeiten bestehen können und dass die Gemeinschaft zusammenwächst, um den Bedürftigen in ihrer Stadt zu helfen.
– NAG