In einem faszinierenden architektonischen Ensemble, das als Wahrzeichen im Ostalbkreis bekannt ist, steht das Schloss Kapfenburg. Diese beeindruckende Einrichtung vereint Kunst, Kultur und Bildung und erfreut sich immer größerer Beliebtheit als Tagungsstätte sowie als Ziel für zahlreiche Besucher. Dennoch hat die Kapfenburg eine Herausforderung zu bewältigen: der Platzmangel. Um den vielfältigen Ansprüchen gerecht zu werden, wird dringend zusätzlicher Raum benötigt.
Im Jahr 2021 wurden daher Überlegungen angestellt, das Schloss um ein Hotel zu erweitern, um mehr Übernachtungsmöglichkeiten zu bieten. Doch die aktuellen Entwicklungen sind ernüchternd. Der Akademiedirektor Moritz von Woellwarth erklärte, dass die Pläne zur Erweiterung derzeit auf Eis liegen. Trotz der bereits vorliegenden Baugenehmigungen und positiven Bewertungen seitens des Landesdenkmalamtes hat die Stiftung kein Geld erhalten, was die Realisierung der Ideen behindert.
Details zur geplanten Erweiterung
Die Projektvision umfasst ein unterirdisches Gebäude, das sich zwischen dem Forstmeisterstall und der Lorenzkapelle erstrecken soll. In diesem Komplex sind ein Erdgeschoss, zwei unterirdische Etagen mit insgesamt 22 Doppelzimmern und eine technische Etage vorgesehen. Diese Zimmer, die Fenster in Schießscharten-Optik aufweisen sollen, könnten das Unterkunftsangebot der Kapfenburg erheblich erweitern. Die ursprünglichen Kostenschätzungen lagen bei rund 10,5 Millionen Euro, doch es ist zu befürchten, dass die Preise mittlerweile gestiegen sind.
Die Kapfenburg bietet gegenwärtig 123 Betten in 47 verschiedenen Zimmern. Mit der neuen Erweiterung könnten nicht nur Einnahmen generiert werden, sondern auch eine Verbesserung der bestehenden Infrastruktur erfolgen. Im Lauf der Jahre haben sich die Ansprüche der Gäste gewandelt, und Mehrbettzimmer sind nicht mehr so attraktiv wie früher. Daher wird von Woellwarth ein deutlicher Bedarf an modernen Doppelzimmern als Teil der Erweiterung erkannt.
Eine wachsende Nachfrage nach Tagungsräumen
Die Kapfenburg hat sich in den letzten Jahren als beliebte Tagungsstätte etabliert. Firmen und Organisationen erkennen zunehmend den Wert dieser einzigartigen Location. Allerdings stellt das gleichzeitige Betreiben des Akademiebetriebs und der Tagungen eine Herausforderung dar. Die akademische Nutzung hat hierbei Vorrang und schränkt somit die Verfügbarkeit von Räumlichkeiten ein. Dies zeigt die Notwendigkeit, die Infrastruktur entsprechend auszubauen, um den wachsenden Anforderungen gerecht zu werden.
Nach 25 Jahren im Betrieb ist zudem eine umfassende Sanierung unvermeidlich. Beispielsweise muss die Küche, die nicht nur das Restaurant Fermata, sondern auch den gesamten akademischen Betrieb unterstützt, modernisiert werden, um den heutigen Standards zu genügen. Akademiedirektor von Woellwarth lobt die gute Zusammenarbeit mit dem Amt für Vermögen und Bau in Gmünd, um notwendige Maßnahmen zu ergreifen.
Im Hinblick auf die Realisierung des Hotelprojekts bleibt von Woellwarth optimistisch. Er sieht in der Erweiterung einen potenziellen baulichen Höhepunkt und ein touristisches Aushängeschild für die Region. Tatsache ist, dass die Argumente für dieses Projekt stärkt und die Notwendigkeit unübersehbar ist. Der Akademiebetrieb, der jährlich rund 20.000 Musizierende und über 45.000 Besucher anzieht, ist auf gut funktionierende Räumlichkeiten angewiesen, um weiterhin eine optimale Ausbildung und Veranstaltungserfahrung zu bieten.
Zusätzlich wird das Restaurant Fermata von der Stiftung betrieben und hat sich ebenfalls als ein wichtiger Dienstleister etabliert. Es bietet nicht nur eine große Auswahl an Speisen, darunter viele vegane Gerichte, sondern trägt auch zur Finanzierung des gesamten Akademiebetriebs bei, da jeder Besuch direkt in die Förderung der Musikschulakademie fließt.
Die Kapfenburg bleibt also ein wichtiger Anlaufpunkt für Kultur und Bildung im Ostalbkreis. Während die Hoffnungen auf den Hotelbau weiterhin bestehen, bleibt abzuwarten, wie sich die finanzielle Lage der Stiftung entwickeln wird und ob die geplanten Erweiterungen in naher Zukunft realisiert werden können. Die Bedeutung dieses Projekts für die Region und die Akteure bleibt unbestritten, auch wenn der Weg dorthin steinig ist. Weitere Informationen zu diesem Thema finden sich in einem aktuellen Bericht auf www.schwaebische-post.de.