Reinhold Würth aus Künzelsau hat ein beeindruckendes Jubiläum erreicht: Am 1. Oktober feiert er sein 75. Arbeitsjubiläum. Der Unternehmer bleibt auch mit 89 Jahren aktiv und besucht regelmäßig sein Büro im Würth-Stammsitz in Künzelsau-Gaisbach. Während einer großen Feier wird auch Bundeskanzler Olaf Scholz erwartet, der die Festansprache halten wird und die Gelegenheit nutzen möchte, mit den Beschäftigten in Kontakt zu treten.
Würth hat eine bemerkenswerte Karriere hingelegt. Von einem kleinen Zweimannbetrieb hat er einen milliardenschweren Konzern aufgebaut. Sein Weg als Kaufmann begann früh: Mit nur 14 Jahren startete er eine Lehre und übernahm mit 19 Jahren nach dem plötzlichen Tod seines Vaters die Leitung des Unternehmens. Diese Verantwortung meisterte er, und so wurde die Würth-Gruppe zu einem der führenden Handelsunternehmen im Bereich Befestigungs- und Montagematerial mit einem Umsatz von über 20 Milliarden Euro.
Lebenslange Liebe zur Arbeit
Für Würth ist das Arbeiten niemals eine Last, sondern ein Hobby. In einem Interview erklärte er, dass das Wort „Ruhestand“ in seinem Wortschatz nicht existiert. Auch während seiner Reisen mit seiner Luxusjacht bleibt er aktiv; Videokonferenzen aus dem Urlaub sind für ihn selbstverständlich. Seine Begeisterung für die Arbeit und das unternehmerische Engagement sind ungebrochen.
Neben seiner unternehmerischen Tätigkeit ist Würth auch ein leidenschaftlicher Kunstsammler. Er hat eine der bedeutendsten Sammlungen in Europa mit über 20.000 Kunstwerken, die er der Öffentlichkeit in mehreren unternehmenseigenen Museen zugänglich macht. Dadurch möchte er die Faszination für Kunst vermitteln und Menschen anziehen.
Nachwuchs im Unternehmen
Um eine nachhaltige Unternehmenszukunft zu garantieren und familieninterne Konflikte zu vermeiden, hat Würth seine Firma in mehrere Familienstiftungen überführt. Heute sind auch seine Enkel in das Geschäft involviert. Diese familiäre Integration sorgt für Stabilität und gibt Würth die Gewissheit, dass sein Lebenswerk in guten Händen bleibt.
Die Würth-Gruppe ist nicht nur wirtschaftlich erfolgreich, sondern engagiert sich auch für soziale Themen. Reinhold und seine Frau Carmen setzen sich insbesondere für Inklusion ein und treten durch ihre Stiftung gemeinnützig auf.
Ein bemerkenswertes Detail in seinem Arbeitsstil ist der Verzicht auf einen Computer. Stattdessen nutzt er ein Diktiergerät, um seine Gedanken und Briefwechsel festzuhalten. Diese Methode bringt sowohl Herausforderungen als auch vielen persönlichen Kontakt zu seinen Mitarbeitern mit sich.
Würths beeindruckender Werdegang, sein unermüdlicher Einsatz und die Liebe zu seiner Arbeit machen ihn zu einer einzigartigen Persönlichkeit in der deutschen Wirtschaftsgeschichte.