
Wladimir Putin hat eine lange und unwürdige Geschichte darin, Gaslieferungen zu Waffen zu machen, um politischen Druck auf seine Feinde auszuüben.
Sein illegaler Krieg gegen die Ukraine führte zu beispiellosen westlichen Sanktionen gegen Moskau.
Aber der russische Präsident ist zuversichtlich, dass sein Volk wirtschaftliche Schmerzen länger und besser ertragen kann als die Europäer.
Sein Kalkül ist, dass steigende Gaspreise und die Lebenshaltungskostenkrise auf einem Kontinent, der hoffnungslos von russischer Energie abhängig ist, die Situation zu seinem Vorteil wenden werden.
Das Timing ist perfekt für Putin. Die EU hat mit der Ausarbeitung neuer Sanktionen begonnen. Das erneute Drehen der Schrauben erinnert daran, dass solche Bewegungen in beide Richtungen schneiden können.
Dienstag war auch der Tag, an dem eine neue Pipeline zwischen Norwegen und Polen eingeweiht werden sollte.
Warschau ist dabei, sich vollständig von russischem Gas abzuschneiden, und die Baltic Pipe symbolisiert Bewegungen in ganz Europa, um vor dem Wintereinbruch alternative Lieferanten für Moskau zu finden.
Aber ist es nicht selbstzerstörerisch, Ihre eigenen Rohre zu beschädigen? Nun, die Nord Stream 2-Pipeline war noch nie in Betrieb, und die Chancen, dass dies in naher Zukunft der Fall sein wird, sind äußerst gering.
Wegen ‚Wartung‘ geschlossen
Deutschland hat entschieden, das riesige Projekt nicht zu genehmigen, kurz bevor Putin seine Invasion startete.
Nord Stream 1, das Europas Gassucht so lange genährt hat, ist nicht mehr das, was es einmal war.
Russland hat die Wasserhähne seit der Schließung im August nicht wieder aufgedreht, angeblich wegen Wartungsarbeiten.
Keine der Pipelines versorgte Europa zum Zeitpunkt der mutmaßlichen Angriffe mit Gas, was wie eine Warnung klingt, dass andere Pipelines gezielt angegriffen und viel schlimmere Störungen verursachen könnten.
Erst letzte Woche hatte Moskau davor gewarnt, dass die Ukraine einen „terroristischen“ Angriff auf die Turkstream-Pipeline plane, die auch Gas aus Russland nach Europa bringt.
Mit einer zunehmenden Zahl von Nuklearkriegsdrohungen signalisiert der Kreml möglicherweise, dass er tatsächlich in einer Weise eskalieren kann, die vor Beginn der Invasion als undenkbar galt.
Quelle: The Telegraph