Streit um das Restaurant „Oben“ in Heidelberg
Am Dienstag, den 1. August, beginnt vor dem Oberlandesgericht Karlsruhe ein Prozess, der das Restaurant „Oben“ in Heidelberg betrifft. Das Restaurant ist europaweit für seine feine Küche bekannt und wird auch auf der Website des Landes Baden-Württemberg als Werbung für die Stadt Heidelberg genutzt. Doch der Stadtrat ist mit dieser Verbindung gar nicht einverstanden und es geht daher um das Wiederkaufsrecht des Restaurants.
Die Vorgeschichte des Streits liegt im ehemaligen Ausflugsziel „Alte Kohlhof“, das später Insolvenz anmelden musste. Die Besitzer verkauften es an Michael Hofbauer, der dort das hochpreisige Gourmet-Lokal „Oben“ eröffnete. Das Restaurant hat mittlerweile ein Sterne-Niveau erreicht. Die Stadt Heidelberg möchte jedoch lieber ein Ausflugslokal an diesem Standort und fordert daher den Rückkauf des Restaurants.
Ein Gutachten besagt jedoch, dass sich ein Ausflugslokal an diesem abgelegenen Standort nicht lohnen würde und es für Touristen auch nicht zu Fuß von Heidelberg aus erreichbar ist. Der Chef des „Oben“, Hofbauer, bestätigt dies und erklärt, dass er auch selbst Schwierigkeiten hat, den Standort zu erreichen. Trotzdem betont er, dass das Konzept angepasst werden könne, dies jedoch erst nach einem rechtskräftigen Urteil geschehen könne.
Die Stadt Heidelberg erkennt das Gutachten jedoch nicht an und betrachtet den Verkauf des Restaurants als rechtswidrig. Hofbauer wiederum bemängelt, dass seit der Übernahme des Restaurants niemand vom Stadtrat sich gezeigt habe und auch keine Einladungen angenommen wurden.
Da die Stadt Heidelberg trotz aller Gutachten den „Alten Kohlhof“ zurückhaben möchte, wird vor Gericht geklärt, ob sich dort überhaupt Gastronomie wirtschaftlich betreiben lassen kann. Das erste Gutachten vor dem Landgericht hatte dies verneint, doch die Stadt Heidelberg will dies nicht anerkennen.
Es bleibt abzuwarten, wie der Prozess vor dem Oberlandesgericht Karlsruhe ausgeht und ob das Restaurant „Oben“ in Heidelberg bestehen bleibt oder nicht.