Das Aktionsbündnis Stuttgart gegen Rechts hat am Mittwochabend in Bad Cannstatt gegen den Bürgerdialog der Alternative für Deutschland protestiert und gleichzeitig die Kommunalpolitiker der anderen Parteien kritisiert. Die AfD hatte zu ihrem Bürgerdialog in den Kleinen Kursaal geladen, wo das Aktionsbündnis Stuttgart gegen Rechts die Teilnehmer mit großen Schildern und viel Lärm am Königsplatz empfangen hat. Unter den erwarteten Teilnehmern waren AfD-Bundestagsabgeordnete und Gastredner aus Österreich.
Der Protest begann um 17 Uhr am Cannstatter Wilhelmsplatz, und mehr als 300 Demonstranten zogen nach einer Kundgebung über mehrere Straßen in Richtung Kurpark. Das Ziel des Aktionsbündnisses Stuttgart gegen Rechts war es, die Veranstaltung der AfD zu stören und die Bürgerschaft dazu einzuladen, sich aktiv für eine offene und gerechte Gesellschaft einzusetzen. Obwohl es während des Protestmarschs zu Verkehrsbehinderungen kam, verlief der Aufzug insgesamt ohne größere Probleme.
Während der Demonstration im Kurpark blieb es größtenteils friedlich, obwohl es vereinzelt zu leichten Handgreiflichkeiten kam. Einige Teilnehmer blockierten kurzzeitig die Stadtbahngleise, wurden aber nach Aufforderung der Polizei dazu gebracht, die Schienen wieder freizumachen. Die Protestaktion endete am Wilhelmsplatz gegen 19.30 Uhr.
Im Vorfeld hatte das Aktionsbündnis einen offenen Brief an die Fraktionen im Stuttgarter Gemeinderat gerichtet und gefordert, der AfD keine städtischen Räume für Veranstaltungen zu überlassen. Es sei wichtig, den Widerstand gegen die AfD aufrechtzuerhalten und gegen rechtsextremistisches Gedankengut einzutreten. Ein Lokalpolitiker warnte jedoch vor möglichen Schwierigkeiten bei einem Vermietungsverbot für die AfD und betonte die Bedeutung, frühzeitig antidemokratischen Tendenzen entgegenzuwirken, um die Demokratie zu schützen.