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Olaf Scholz scherzt, Deutschland müsse einen Mittelmeerstrand haben, wenn man bedenkt, wie viele Flüchtlinge ankommen

Olaf Scholz wurde vorgeworfen, sich „über das Leid anderer Menschen lustig zu machen“, nachdem er scherzte, Deutschland müsse angesichts der vielen Flüchtlinge, die im Land ankommen, einen Strand am Mittelmeer haben.

Bei einem Treffen von Kirchenführern am Wochenende sagte Scholz: „Deutschland muss einen großen Strand am Mittelmeer haben, weil mehr Flüchtlinge … in Deutschland ankommen als in jedem anderen Land am Mittelmeer.“

Herr Scholz, 64, bezog sich auf EU-Vorschriften, die von einem Flüchtling verlangen, sich im ersten Land, das er betritt, zu registrieren.

Tatsächlich ziehen es viele Migranten schon lange vor, sich vor der Registrierung über mehrere Grenzen nach Deutschland durchzuschlagen.

Im vergangenen Jahr gingen in Deutschland über 200.000 Asylanträge ein, die größte Zahl in der EU und fast dreimal so viele wie Italien.

Kritik für schlechten Witz

Dennoch wurde Herr Scholz wegen seines geschmacklosen Witzes kritisiert.

„Eine deutsche Kanzlerin sollte sich niemals über das Leid anderer Menschen lustig machen“, sagte Matthias Hauer, Abgeordneter der konservativen Christdemokraten.

Die NGO Sea Watch, die Migranten bei der Überquerung des Mittelmeers rettet, wies darauf hin, dass in diesem Jahr bereits über 1.000 Menschen ertrunken seien.

„Wer das lustig findet, sollte kein Land regieren“, schrieb die NGO auf Twitter.

Berlin hat letzte Woche einen neuen EU-Migrationspakt unterzeichnet, der die Errichtung von Verarbeitungszentren an seinen Außengrenzen vorsieht.

Angesichts der steigenden Zahl an Migranten hatte sich Herr Scholz nachdrücklich für strengere Regeln eingesetzt, um die Migration von Menschen mit geringen Chancen auf Asyl einzudämmen.

Aber der Deal hat die Koalition des Kanzlers gespalten, und die Grünen, seine Juniorpartner, stehen vor einer internen Rebellion wegen der Behauptung, sie hätten „einem Skandal für Europa“ zugestimmt.

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Besonders empörend für die Abgeordneten der Grünen ist die Tatsache, dass Familien nicht von der Inhaftierung in den neuen Zentren ausgenommen werden.

Quelle: The Telegraph

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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