
Beim sechsten Rettungsdienst-Tag übten Notfallretter am Samstag am Klinikum Stuttgart nicht ganz alltägliche Szenarien. In einer solchen Übungssituation ist Geschwindigkeit oft entscheidend, wie beispielsweise beim seltenen, aber lebensrettenden Luftröhrenschnitt. Notarzt Matthias Ott betonte die Präzision, die bei diesem Eingriff erforderlich ist, da ein falscher Schnitt schwerwiegende Folgen haben kann. Daher wird ein Luftröhrenschnitt nur als letzte Maßnahme eingesetzt, wenn andere Methoden zur Wiederherstellung der Atmung nicht mehr ausreichen.
Am Rettungsdiensttag im Klinikum Stuttgart trainierten rund 80 Teilnehmer verschiedener Notfallorganisationen und Institutionen für seltene, aber herausfordernde Notfallsituationen, auf die Rettungskräfte vorbereitet sein müssen. Ein Schwerpunkt lag auf der Bergung von Patienten, insbesondere von Personen mit extrem hohem Körpergewicht. Die Stuttgarter Feuerwehr verfügt über spezielle Transportgeräte wie den „Rescue-Loader“, der Patienten mit bis zu 500 Kilogramm Gewicht sicher befördern kann.
Neue Technologien spielten ebenfalls eine wichtige Rolle beim Training der Rettungskräfte. Mobile Ultraschallgeräte ermöglichen es den Notfallteams, innere Verletzungen schnell zu identifizieren und lebensrettende Entscheidungen zu treffen. Zusätzlich zu medizinischen Geräten ist auch spezielle Ausrüstung wie ein Brecheisen zur schnellen Türöffnung ein unverzichtbares Werkzeug im Rettungswesen.
Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der praktischen Übung für bevorstehende Großveranstaltungen wie die Fußball-Europameisterschaft. Rettungsteams trainierten, wie sie in solchen Situationen mehrere schwer verletzte Personen gleichzeitig versorgen können, indem sie sich zuerst den am schwersten Verletzten zuwenden. Diese Übungen verdeutlichen die Vielseitigkeit und das hohe Maß an Vorbereitung, das Rettungskräfte für den Ernstfall benötigen.