Aalen

Neue Wege für Behinderten-WG in Aalen: fünf junge Menschen feiern Freiheit!

In Aalen hat die Samariterstiftung eine revolutionäre Wohngemeinschaft für fünf junge Menschen mit Behinderung eröffnet, die in einem liebevoll eingerichteten Einfamilienhaus ein eigenständiges Leben mit nächtlicher Betreuung starten und somit neue Wege in der Behindertenhilfe beschreiten!

Aalen. Die Atmosphäre in der Baltenstraße 5 könnte nicht lebhafter sein. Fröhliches Gelächter und Gespräche erklingen überall – ein Bild, das an eine große Familienfeier erinnert. Hier haben fünf junge Menschen mit Behinderungen ein neues Zuhause gefunden, das alles andere als gewöhnlich ist. Die Samariterstiftung Ostalb hat in diesem Einfamilienhaus eine besondere Wohngemeinschaft geschaffen, die den Bewohnern ein hohes Maß an Selbstständigkeit ermöglicht, während sie gleichzeitig rund um die Uhr von einer Betreuerin unterstützt werden.

Die Idee zu dieser Wohngemeinschaft entstand aus einem dringenden Wunsch der jungen Menschen selbst und ihren Familien. Viele von ihnen kannten sich bereits aus dem Kindergarten und waren jahrelang in der Behindertenwerkstatt der Samariterstiftung aktiv. Der Wunsch nach einem eigenen Wohnraum wurde laut, und die Samariterstiftung nahm sich der Herausforderung an.

Besonderheiten der Wohngemeinschaft

Auf die Frage, wie alles begann, berichtet Gisela Graf-Fischer, die Bereichsleiterin Wohnen bei der Samariterstiftung, von den ersten Anfragen der Familien. Diese suchten nach einer Lösung, die es den jungen Menschen ermöglichen würde, nicht nur selbstständig zu leben, sondern auch zusammen zu wohnen. „Das war vor eineinhalb Jahren“, erklärt sie, „und wir hatten einen langen Weg vor uns.“ Die Suche nach einer geeigneten Immobilie stellte sich als schwierig heraus. Nach einer längeren Suche war es jedoch ein glücklicher Zufall, dass Roman Riedel sein Elternhaus zur Verfügung stellte.

Jeder der fünf Bewohner hat nun sein eigenes Zimmer und teilt mit den anderen die Gemeinschaftsräume wie Küche und Wohnzimmer. Vermieter Riedel äußerte seine Freude über die Entwicklung: „Ich danke allen, die dazu beitragen, dass dieses Haus einen unfassbaren Mehrwert schafft.“ Damit ist es nicht nur ein Wohnort, sondern auch ein Ort des Zusammenlebens geworden, der ganz neue Möglichkeiten eröffnet.

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Unterstützung und Finanzierung

Eine der größten Herausforderungen neben der Suche nach der Immobilie war die Finanzierung des Projekts. Hierfür wurde in zahlreichen Gesprächen ein Finanzierungsmodell entwickelt, das es möglich macht, die Wohngemeinschaft langfristig abzusichern. Daniel Weiler, Referatsleiter für Sozialpsychiatrie und Behindertenhilfe in der Hauptverwaltung der Samariterstiftung, erklärte: „Das Modell könnte als Blaupause für andere Einrichtungen dienen.“

Das Projekt wurde von der Pflegekasse sowie aus Mitteln der Eingliederungshilfe und der Grundsicherung finanziert. Andrea Engelhardt vom Fachbereich Eingliederungshilfe des Landratsamtes bestätigte, dass der Ostalbkreis damit Neuland betrete. Das Interesse an diesem Konzept ist groß. „Wir sind glücklich, dass sich der Ostalbkreis auf dieses Experiment eingelassen hat“, fügte Weiler hinzu.

Das Betreuungsteam besteht aus drei hauptamtlichen Kräften, die jeweils zu verschiedenen Zeiten anwesend sind. Diese Unterstützung ermöglicht es den Bewohnern, ihre Selbstständigkeit in einem geschützten Rahmen zu entwickeln. Ulla Hoops-Koch, die für „Besondere Wohnformen“ zuständig ist, sieht in dieser Wohngemeinschaft einen Schritt nach vorne für die jungen Menschen. „Es ist wichtig, dass sie in einem möglichst selbstbestimmten Umfeld leben können“, betont sie.

Der Gedanke an einen eigenständigen Wohnraum ist für die Bewohner und ihre Familien eine große Erleichterung. Der Vater von Julian (30) beschreibt das neu gewonnene Gefühl der Sicherheit: „Es ist ein Glücksfall für uns, dass Julian nun hier leben kann.“ Andis Vater ergänzt: „Es beruhigt uns zu wissen, dass unser Sohn versorgt ist, falls wir das eines Tages nicht mehr schaffen.“

Das Glück der Bewohner ist offensichtlich. Caroline (27) strahlt bei der Aussicht auf ihr neues Leben: „Ich will für immer hier wohnen!“ Diese positive Resonanz zeigt, dass die Samariterstiftung mit ihrer Idee der besonderen Wohngemeinschaft einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität für Menschen mit Behinderungen leistet. Ein Projekt, das nicht nur den Bewohnern, sondern auch der gesamten Gemeinschaft nützt, indem es neue Perspektiven schafft.

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Für mehr Informationen über dieses besondere Wohnprojekt und die Hintergründe lesen Sie weiter auf www.schwaebische-post.de.

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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