Ende Januar riefen Vertreter Troisdorfer Parteien und Organisationen gemeinsam zu einer Demonstration gegen die AfD auf. An diesem Tag versammelten sich 3000 Menschen, um ein Zeichen für Demokratie und Menschenrechte zu setzen. Diese Aktion markierte jedoch erst den Anfang des Engagements. Die Organisatoren entschieden sich, eine Initiative ins Leben zu rufen, um langfristig demokratische Werte zu fördern. Das „Troisdorfer Aktionsbündnis Demokratie – überparteilich“ (TADü) hielt seine Auftaktveranstaltung ab, bei der neue Ideen diskutiert und zukünftige Pläne geschmiedet wurden.
Das Hauptziel des Bündnisses ist es, die Demokratie in Troisdorf zu stärken und Populismus entgegenzutreten. Bei der ersten Versammlung im Bürgerhaus Spich nahmen rund 40 Personen teil. Eine der Initiatorinnen, Susanne Meinel (SPD), bezeichnete die Resonanz als positiv und betonte, dass sie nicht sicher waren, was sie erwarten konnten. Vor dem Treffen waren die Aktivitäten des Bündnisses bereits in vollem Gange. Am Ostermontag organisierten sie eine Lichterkette um das Troisdorfer Rathaus, an der zahlreiche Bürger teilnahmen. Sogar Vertreter aus nicht-politischen Kreisen wie der evangelische Pfarrer im Ruhestand, Ulrich Pollheim, unterstützten die Initiative.
Um ihre Ziele zu erreichen, gründete das Bündnis drei Arbeitsgemeinschaften. Eine davon untersucht die rechtlichen und organisatorischen Aspekte einer Vereinsgründung. Das Ziel ist es, eine solide Grundlage für die langfristige Arbeit im Dienste der Demokratie zu schaffen. Weitere Pläne beinhalten die Gewinnung von Vereinen und Künstlern für die Initiative sowie die Erstellung eines offiziellen Logos. Die politischen Initiatoren hoffen, die Führung des Bündnisses in Zukunft ehrenamtlichen Helfern übergeben zu können.
Zu den Initiatoren des Bündnisses gehören Vertreter verschiedener Parteien wie CDU, Die Partie, Die Linke, Bündnis90/Die Grünen, FDP und SPD. Ihr Ziel war es, die Gemeinschaft zu mobilisieren und zusammenzubringen. Eine dritte Arbeitsgruppe plant bereits zukünftige Aktionen, die am 23. Mai anlässlich des 75. Geburtstags des Grundgesetzes stattfinden sollen. Das Bündnis ermutigt alle interessierten Bürger und Vereine, aktiv an den Projekten teilzunehmen.
In anderen Städten des Rhein-Sieg-Kreises haben sich ebenfalls Parteien und Organisationen nach den Demonstrationen im Januar zusammengeschlossen, um langfristig für die Demokratie einzutreten. Im März wurde das Netzwerk „Niederkassel für Demokratie“ ins Leben gerufen. Zusätzlich haben demokratische Parteien des Gemeinderats in Much zu einer Versammlung des „Bündnisses für Demokratie und Toleranz“ am 15. Mai eingeladen. Diese Entwicklungen lassen Initiatorin Susanne Meinel hoffen, dass die verschiedenen Initiativen in Zukunft gemeinsam an Projekten arbeiten können.