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Neubaupläne an der Klösterlestraße: Stadtverwaltung informiert bis Jahresende

In Schwäbisch Gmünd laufen bis Ende 2024 geologische Untersuchungen für den geplanten Neubau einer multifunktionalen Markthalle und weiteren Einrichtungen an der Stelle des ehemaligen Stadtbads in der Klösterlestraße, um die durch den alten Bau entstandene Lücke zu schließen und den Bedürfnissen der Anwohner gerecht zu werden.

In Schwäbisch Gmünd gibt es einen neuen Entwicklungsschub, der erneut das Terrain an der Klösterlestraße ins Rampenlicht rückt. Dort, wo einst das Stadtbad die Bürger mit Wasser und Gemeinschaft erfreute, gibt es nun Pläne für einen multifunktionalen Neubau. Die Stadtverwaltung hat bereits im Dezember 2023 erste Entwürfe präsentiert, doch die jüngsten Informationen lassen darauf schließen, dass die Stadt diesbezüglich nicht untätig war. Rückblickend auf die Vergangenheit, in der unterirdische Bauvorhaben umstritten waren, werden nun geologische Untersuchungen durchgeführt. Dies ist besonders wichtig, um die Standfestigkeit des nahegelegenen Heilig-Kreuz-Münsters nicht zu gefährden.

Der Kontext für diese neue Initiative steht im Schatten des gescheiterten Tiefgaragenprojekts von 1996. Damals sorgte der geplante Bau einer dreigeschossigen Tiefgarage für massive Bürgerproteste, die Bedenken über die strukturelle Sicherheit des Münster hervorriefen. Der Rückzug der CDU-Fraktion in dieser Angelegenheit führte zu einer erheblichen politischen Wende. Heute sieht die Stadtverwaltung dem neuen Vorhaben optimistisch entgegen, wobei der Oberbürgermeister Richard Arnold hervorgehoben hat, dass der Neubau nicht als Kopie des alten Stadtbads gedacht ist. Vielmehr soll eine Lücke in der Stadtentwicklung geschlossen werden.

Ein neues Kapitel der Stadtentwicklung

Die Verantwortlichen möchten mit dem Neubau nicht nur ein modernes Gebäude schaffen, sondern auch ein Zeichen setzen. „Wir wollen zeigen, dass wir fähig sind, große Dinge zu verwirklichen“, erklärte Richard Arnold. Geplant ist eine kleine Markthalle im Erdgeschoss, ähnlich den Vorbildern in Fellbach oder Schwäbisch Hall. Markus Herrmann, der Rathaussprecher, hebt hervor, dass die Markthalle zwar nicht zwingend notwendig sei, das Gebäude jedoch vielseitige Nutzungsmöglichkeiten bieten soll: Cafés, Arztpraxen und Wohnungen sind im Gespräch.

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Die Nachbarschaft sieht in dem neuen Projekt bereits einen Gewinn. Lokale Akteure, wie das Restaurant Fuggerei und das Institut für soziale Berufe St. Loreto, haben Interesse an einer Erweiterung ihrer Räumlichkeiten signalisiert. Die Klösterleschule könnte von einem neugestalteten Schulhof profitieren, sollte das Projekt die Zustimmung finden. Ein weiteres Augenmerk liegt auf der Schaffung von Ersatz-Parkplätzen während der Bauzeit.

Voraussetzung für all diese Pläne sind positive Ergebnisse der geologischen Untersuchungen, die derzeit laufen. Die Stadtverwaltung trägt die Kosten für diese Untersuchungen, um sicherzustellen, dass das Projekt realisierbar ist. Die Ergebnisse sollen gegen Ende des Jahres dem Gemeinderat präsentiert werden, und erst danach wird die Suche nach einem Investor für den Bau beginnen.

Das Grundstück, auf dem dieser Neubau entstehen soll, hat eine interessante Geschichte. Es handelt sich um den Standort des ehemaligen Stadtbads, das 1974 abgerissen wurde. Viele Bewohner sehen diesen Abriss bis heute kritisch, und die nostalgische Erinnerung an die Jugendstil-Architektur des alten Bads lebt fort. Tatsächlich war das Stadtbad zu seiner Zeit ein fortschrittliches Gebäude, welches Generationen von Gmündern nicht nur als Schwimmstätte diente, sondern auch als sozialer Treffpunkt für die Gemeinschaft. Kinder lernten dort schwimmen, was zu den Erinnerungen vieler älterer Gmünder gehört.

Das ambitionierte Projekt an der Klösterlestraße könnte also nicht nur ein architektonisches Zeichen für die Stadt setzen, sondern auch Erinnerungen an ein Stück Gmünder Geschichte neu erwecken. Die Bürger warten gespannt auf die Ergebnisse der laufenden Untersuchungen und darauf, was die Zukunft für dieses bedeutende Areal bringen wird.

NAG

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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