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Der geplante Bau eines 40 Meter hohen Mobilfunkmastes in der Gemarkung Erisdorf sorgt für erhebliche Unruhe unter den Bürgern und im Gemeinderat von Ertingen. ATC Germany Holdings hat ein Baugesuch eingereicht, das auf einen Standort abzielt, der sowohl für die Anwohner als auch für die Gemeinde äußerst problematisch erscheint.
Die Kritik richtet sich insbesondere gegen die mangelhafte Kommunikation durch die Betreiberfirma. Bürgermeister Jürgen Köhler äußerte, dass sowohl die Bürger als auch der Gemeinderat vor vollendete Tatsachen gestellt wurden, ohne in die Planungsphase einbezogen zu werden. Weder der Rat noch die Anwohner wurden über die Hintergründe und die Notwendigkeit des Vorhabens informiert. Die regelmäßige Einbeziehung der Gemeinde ist jedoch für Bürgerprojekte dieser Art von großer Bedeutung.
Die Sorgen der Anwohner
Erisdorf hat zwar einen erhöhten Bedarf an Mobilfunkversorgung, doch die Art und Weise, wie die Pläne präsentiert wurden, sorgte für Empörung. Ein zentraler Kritikpunkt ist der unmittelbare Standort des Mastes, der eine negative Auswirkung auf das Landschaftsbild und die Privatsphäre der Anwohner haben könnte. Laut Bürgermeister Köhler wird der Mast nicht nur Schatten werfen, sondern auch die natürliche Eigenart der Umgebung beeinträchtigen.
In einer Gemeinderatssitzung, die zahlreiche interessierte Bürger anzog, wurde beschlossen, dass die Pläne in ihrer aktuellen Form abgelehnt werden. Der Rat stellte klar, dass der geplante Ort unverzüglich überarbeitet werden müsse, umösterreichische Belange zu berücksichtigen. Der Gemeinderat will einen Standort suchen, der größeren Abstand zur Wohnbebauung garantiert. „Das Einvernehmen wird daher nicht hergestellt“, wurde in der Sitzung abschließend festgehalten.
Rechtliche Schritte und Verhandlungen
Es steht nun auch die Möglichkeit auf dem Tisch, alle rechtlichen Schritte auszuschöpfen, um eine einvernehmliche Lösung zu finden. Bürgermeister Köhler hat bereits Kontakt zu ATC Germany Holdings aufgenommen und über die Bedenken der Gemeinde informiert. Dabei stellte sich heraus, dass die Betreiberin die Gemeinde Ertingen nicht im Vorfeld über das Bauvorhaben informiert hatte – stattdessen wurde die Kommunikation über die Stadt Riedlingen abgewickelt, zu der die Erdertung nicht gehört.
Die Verantwortlichen von ATC Germany Holdings haben sich zwar für ihr Versäumnis entschuldigt, doch die Bürger sehen das als unzureichend an. Köhler betont, er werde keine Ruhe geben und auf eine besser geeignete Lösung drängen, um den Bedürfnissen der Einwohner gerecht zu werden. „Das wird noch ein heißer Tanz werden“, kündigte er an. Eine bessere Abstimmung kann nur erfolgen, wenn alle Parteien in den Dialog treten und die Anliegen der Gemeinschaft ernst genommen werden.
Die Situation bleibt angespannt, und wie die Verhandlungen weiter verlaufen, wird mit großem Interesse verfolgt. Die Bürger von Erisdorf und der Gemeinderat fordern mehr Transparenz und Mitgestaltung bei wichtigen Vorhaben, die ihre Lebensqualität beeinflussen.