In St. Georgen im Schwarzwald hat ein traditionsreicher Maschinenbauer, die J.G. Weisser Söhne GmbH, Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet. Dies ist ein entscheidender Schritt, da die Produktion dennoch weiterhin läuft. Doch das Schicksal der 340 Angestellten bleibt ungewiss, und sie bangen um ihre Zukunft im Unternehmen.
Die Insolvenz ist nicht das erste Mal, dass das Unternehmen in Schwierigkeiten steckt. Bereits 2020 mussten 130 Stellen abgebaut werden. Die Gründung des Unternehmens reicht bis ins Jahr 1856 zurück, als es begann, hochpräzise Drehmaschinen und Automatisierungslösungen zu entwickeln. Es beliefert hauptsächlich die Automobilindustrie und hat sich über die Jahre einen soliden Ruf erarbeitet.
Details zur Situation und zu den nächsten Schritten
Das Amtsgericht Villingen-Schwenningen hat dem Antrag auf Eigenverwaltung stattgegeben, was signalisiert, dass eine Betriebsstilllegung vorerst nicht nötig ist. Laut einer Mitteilung der Generalbevollmächtigten, Markus Fauser und Tobias Wahl, gibt es trotz der finanziellen Schwierigkeiten einen hohen Auftragsbestand. Dies hat dem Unternehmen Mut gemacht, dass die Restrukturierung erfolgreich über die Bühne gehen kann. „Ich habe J.G. Weisser Söhne in den vergangenen Tagen als professionell aufgestelltes Unternehmen kennengelernt“, erklärte Fauser, was eine positive Wendung dieser Geschichte andeutet.
Ein Grund für die Insolvenz ist der Insolvenzantrag der US-amerikanischen Muttergesellschaft, die 2021 das Unternehmen übernommen hatte. Diese Entwicklung hat auch die badische Tochtergesellschaft in eine finanzielle Schieflage gebracht. Im Rahmen einer Mitarbeiterversammlung wurden die Mitarbeiter von der Geschäftsführung sowie dem vorläufigen Sachverwalter, Marc-Philippe Hornung, über die aktuelle Lage informiert.
Die Insolvenzen in der Region nehmen zu; das Statistische Landesamt meldete vor kurzem einen Anstieg der Unternehmensinsolvenzen in Baden-Württemberg um mehr als 37 Prozent im ersten Halbjahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr. Trotz dieser alarmierenden Zahlen bleibt die bereits eingeleitete Suche nach einem Investor für die J.G. Weisser Söhne GmbH bestehen. Die derzeitige Zusammenarbeit aller Beteiligten wird als entscheidend für eine mögliche Sanierung und die Wahrung von Arbeitsplätzen erachtet.
Optimismus trotz Herausforderungen
Die Geschäftsführung äußerte sich positiv über die Unterstützung der Gesellschafter und Kunden bezüglich des Sanierungskonzepts. Geschäftsführer Viktor Gaspar betonte, dass die Arbeiten im Unternehmen mit vollem Einsatz fortgeführt werden. In diesem schwierigen Moment der Unsicherheit bleibt es wichtig, dass die Belegschaft zusammenhält und die Motivation zur Aufrechterhaltung der Produktion nicht verliert.
In der Vergangenheit haben andere Unternehmen ähnliche Herausforderungen gemeistert, sodass es erste hoffnungsvolle Anzeichen gibt, die auf eine stabilere Zukunft für die J.G. Weisser Söhne GmbH hindeuten könnten. Angesichts der Tatsache, dass die Produktion ohne Unterbrechung weiterläuft und ein hoher Auftragsbestand vorhanden ist, könnte dies der Schlüssel zur Rettung des Unternehmens sein.
Für die 340 Mitarbeiter bleibt es entscheidend, weiterhin engagiert zu arbeiten und den anstehenden Veränderungen mit Optimismus entgegenzublicken. Bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird und ob ein neuer Investor ins Spiel kommt, der frisches Kapital und neue Perspektiven bringt. Die nächsten Wochen werden entscheidend sein, nicht nur für die J.G. Weisser Söhne GmbH, sondern auch für die Belegschaft, die ihren Lebensunterhalt in dieser traditionsreichen Firma verdient.