
Im September 2024 startete das Digitalprojekt „LAUTseit1525“ des Landesmuseums Württemberg, das sich mit den Ereignissen des Bauernkriegs von 1524/25 in Süddeutschland auseinandersetzt. Das Projekt nutzt die Social-Media-Plattform Instagram, um die Geschichten von zehn Charakteren aus der Zeit des Bauernkriegs, darunter bekannte Figuren wie Götz von Berlichingen und die weniger bekannte Heilbronner Revolutionärin Margarete Renner, zu erzählen. Im Mittelpunkt steht die Handwerkersfrau Magdalena Scherer aus Stuttgart, die als Aktivistin im Bauernkrieg eine wichtige Rolle spielte. Das Projekt zielt darauf ab, die historischen Ereignisse in einen zeitgenössischen Kontext zu setzen und mit aktuellen Protestbewegungen zu verbinden.
Die Stadt Stuttgart und ihre Umgebung sind eng mit der Geschichte des Bauernkriegs verknüpft, einer Zeit der Unruhen, die sich gegen die Obrigkeit richtete und soziale Gerechtigkeit forderte. Die Wahl von Magdalena Scherer als zentrale Figur für das Digitalprojekt ist nicht nur symbolisch, sondern auch historisch relevant. Stuttgart war im 16. Jahrhundert ein bedeutendes Zentrum für Handel und Handwerk, und die Handwerkerschaft spielte eine key role in der Mobilisierung gegen die Unterdrückung.
Tabelle: Relevante Daten und Fakten zum Bauernkrieg 1524/25
Aspekt | Details |
---|---|
Beginn des Bauernkriegs | 1524 |
Ende des Bauernkriegs | 1525 |
Hauptakteure | Götz von Berlichingen, Magdalena Scherer, Thomas Müntzer |
Schlüsseldokumente | Schwäbischer Bund, 12 Artikel der Bauern |
Folgen | Gesetzliche Veränderungen, Niederschlagung von Aufständen, soziale Spannungen blieben erhalten |
Das Digitalprojekt „LAUTseit1525“ schließt nicht nur die Erzählung historischer Ereignisse ein, sondern bietet auch Platz für aktuelle gesellschaftliche Diskurse. Die Nutzung von KI für bildnerische Darstellungen ist innovativ und hat das Potenzial, jüngere Zielgruppen anzusprechen. Die geplanten digitalen und analogen Veranstaltungen, darunter die Ausstellungen „PROTEST! Von der Wut zur Bewegung“ und „ZOFF!“ im Alten Schloss, fördern den Dialog über historische und gegenwärtige Themen.
Mit dem Hashtag #LAUTseit1525 wird eine Plattform geschaffen, die sowohl historische Inhalte als auch aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen thematisiert. Diese Verbindung kann helfen, das Bewusstsein für soziale Gerechtigkeit zu fördern – eine Thematik, die auch heute noch von großer Bedeutung ist. Das Projekt läuft bis Oktober 2025 und bietet durch seine interaktiven Elemente eine spannende Möglichkeit, sich mit der Geschichte zu beschäftigen und gleichzeitig gesellschaftliche Themen zu reflektieren.
Quelle: Landesmuseum Württemberg / ots