In der malerischen Umgebung von St. Blasien im Schwarzwald findet in dieser Woche ein faszinierendes Ereignis statt. Holzbildhauer aus verschiedenen Ländern haben sich versammelt, um ihre außergewöhnlichen Kunstwerke unter freiem Himmel zu schaffen. Mit Motorsägen und Feile in der Hand, verwandeln sie einfache Holzstämme in beeindruckende Skulpturen, während Passanten neugierig zuschauen.
Die Atmosphäre ist lebhaft und inspirierend. Während die Motorsägen dröhnen, fliegen Späne durch die Luft, und die Künstler geben ihr Bestes, um aus ungestalteten Holzern Stücke mit Charakter und Geschichte zu formen. Unter den insgesamt 13 teilnehmenden Künstlern befinden sich Talente aus acht verschiedenen Ländern. Dabei ist auch die lokale Künstlerin Christel Andrea Steier, die aus Bernau im Schwarzwald stammt und sich freudig über die Veranstaltung äußert. Mit ihrer Motorsäge schneidet sie spiralförmige Muster in das Holz und genießt es, ihre Leidenschaft für die grobe Formgebung auszuleben.
Internationaler Austausch und Vielfalt der Kunst
Somen Debnath, ein Holzbildhauer aus Indien, nimmt zum ersten Mal an dem Symposium teil. Seine Augen leuchten vor Freude, als er erzählt, wie glücklich er ist, endlich hier zu sein, nachdem er es zuvor bereits versucht hatte. Er ist nicht allein – die Vielfalt des Symposiums und das Fehlen eines strikten Themas fördern den kreativen Austausch zwischen den Künstlern. Jeder ist eingeladen, seine eigenen Ideen zu verwirklichen, ohne Vorgaben. Dies führt zu einem bunten Potpourri an Stilen und Konzepten, das die Fantasie der Zuschauer anregt.
Die Kreativität kennt keine Grenzen: Lara Steffe aus Italien plant, ein Mädchen darzustellen, das einen Baumstamm erklimmt, während der argentinische Künstler Fabian Rucco zahlreiche Figuren schaffen möchte, die den Stamm tragen. Annegret Kalvelage hingegen bringt einen Astronauten aus dem Holz hervor, und Jörg Herz hat sich für eine Schnorchlerin entschieden. Diese Vielfalt zeigt eindrucksvoll, wie unterschiedlich die Ansätze und Inspirationsquellen der Künstler sind.
Am Sonntag wird der Höhepunkt des Symposiums erreicht. Die Skulpturen werden der Öffentlichkeit präsentiert und anschließend versteigert. Ab 11:30 Uhr können Kunstinteressierte durch die Stadt schlendern, die Atmosphäre genießen und den Kunsthandwerkermarkt besuchen, bevor um 15 Uhr die Versteigerung der Kunstwerke auf dem Domplatz beginnt. Der Erlös der Versteigerung fließt an die Künstler, was zusätzlich zur aufregenden Dynamik des Ereignisses beiträgt.
Das Holzbildhauer-Symposium in St. Blasien ist mehr als nur eine Veranstaltung zur Schaffung von Kunst. Es ist ein Schmelztiegel der Kreativität, eine Plattform für internationalen Austausch und eine Feier des künstlerischen Schaffens. Die Besucher erhalten nicht nur Einblick in den Schaffensprozess, sondern auch die Möglichkeit, die entstandenen Werke käuflich zu erwerben und somit die Kunstszene aktiv zu unterstützen.
– NAG
