Die Kriminalität in Baden-Württemberg, insbesondere in Stuttgart, ist in den vergangenen Jahren alarmierend angestiegen. Laut polizeilicher Kriminalstatistik verzeichnete die Polizei im letzten Jahr einen deutlichen Zuwachs an Körperverletzungen und Raubüberfällen. Besorgniserregend ist auch der Anstieg von Sexualdelikten um gut zwei Prozent auf 12.671 Fälle, darunter Vergewaltigung, sexuelle Nötigung und Belästigung.
Insgesamt stieg die Zahl der registrierten Straftaten im Jahr 2023 um mehr als acht Prozent auf 594.657 Fälle, was zu einer Häufigkeitszahl von 5345 Delikten pro 1000 Einwohner führte. Eine positive Entwicklung zeigt sich in der Aufklärungsquote, die von 61,4 auf 63,5 Prozent gestiegen ist. Interessanterweise hatten 48 Prozent der Tatverdächtigen keinen deutschen Pass, der höchste Wert seit vielen Jahren.
Die Zunahme der Kriminalität wird auch auf bundesweiter Ebene beobachtet. Deutschland verzeichnete im vergangenen Jahr so viele Straftaten wie seit 2016 nicht mehr, wobei ein hoher Anteil ausländischer Tatverdächtiger beteiligt war. Trotz dieser besorgniserregenden Entwicklung betont Bundesinnenministerin Nancy Faeser, dass Deutschland nach wie vor eines der sichersten Länder der Welt sei.
Die Bundeskriminalämter führen drei entscheidende Faktoren für das Kriminalitätswachstum 2023 an: die Nachwirkungen der Corona-Pandemie, die hohe Inflation und die starke Zuwanderung. Diese Faktoren können zu schwierigen Lebensbedingungen und Integrationsproblemen führen, was die Kriminalitätsrate negativ beeinflusst.
Die Deutsche Polizeigewerkschaft im Südwesten zeigt sich empört über die steigende Kriminalität. Sie fordert mehr Personal für die Polizei, eine verstärkte Nutzung der Strafrahmen der Justiz zur Abschreckung und die unverzügliche Ausweisung straffälliger Ausländer nach Verbüßen ihrer Strafe. Die Diskussion um die Sicherheitspolitik verläuft kontrovers, insbesondere mit Blick auf Maßnahmen wie Videoüberwachung an öffentlichen Orten zur Bekämpfung der Kriminalität.