In Geislingen wurde kürzlich eine neue Verwahrstelle für Schlachtabfälle von Jägern eröffnet, was als bedeutender Schritt im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP) angesehen wird. Jochen Heinz, der Erste Landesbeamte der Kreisverwaltung Göppingen, hob die Wichtigkeit dieses Projekts hervor. Gemeinsam mit Sarah Schweizer, der Vorsitzenden der Kreisjägerschaft sowie Landtagsabgeordneten, betonte er, wie gut die Situation im Landkreis Göppingen im Vergleich zu anderen Regionen aussieht. Diese neue Einrichtung ist die zweite im Landkreis; die erste wurde in Uhingen bereits zuvor eingerichtet.
Die Planung für die Verwahrstelle begann Mitte 2022, als eine geeignete Fläche in der Nähe der Kläranlage gefunden wurde. Die Stadt Geislingen stellte unbürokratisch das Grundstück zur Verfügung, und die Baugenehmigung wurde im März 2024 erteilt. Die endgültige Übergabe der Einrichtung fand nun im September 2024 statt, mit Gesamtkosten von über 100.000 Euro, wobei das Land Baden-Württemberg sowohl bei der Errichtung als auch beim Betrieb unterstützte.
Funktionsweise der Verwahrstelle
Jäger erhalten einen personalisierten Schlüssel für den 24/7-Zugang zur Verwahrstelle, um die gesammelten Abfälle sicher unterzubringen. Diese werden in speziellen Kühlzellen gelagert, die eine Kühlkapazität von insgesamt 960 Litern bieten. Hierdurch wird der Verwesungsprozess verlangsammt, was eine längere Zwischenlagerung ermöglicht. Die Abfälle werden wöchentlich durch die Sammelstelle in Süßen abgeholt.
Ehrenamtliche Mitglieder der Kreisjägervereinigung Göppingen betreiben die Behörde und stehen als Ansprechpartner für die Jäger zur Verfügung. Zudem wird bei jedem erlegten oder gefundenen Wildschwein eine Blutprobe entnommen, um festzustellen, ob die Afrikanische Schweinepest angekommen ist. Dr. Lars Telgen, Leiter des Amtes für Veterinärwesen und Verbraucherschutz, erklärte, wie entscheidend dies für die frühzeitige Erkennung und Eindämmung ist.
Die ASP, die Anfang August in Baden-Württemberg bei einem Wildschwein nachgewiesen wurde, bleibt ein ernsthaftes Bedrohungsszenario. Diese Tierseuche ist für Schweine tödlich, stellt jedoch keine Gefahr für Menschen dar. Die Krankheit breitet sich durch menschliches Handeln aus, und bisher gibt es keinen zugelassenen Impfstoff.
Die Bekämpfung der ASP erfolgt nach strengen tierseuchenrechtlichen Vorgaben, die auf europäischer und nationaler Ebene festgelegt sind. Das Landratsamt Göppingen hat sich intensiv auf mögliche Ausbrüche vorbereitet und einen detaillierten Ablaufplan erstellt, um im Ernstfall schnell und effektiv handeln zu können. Diese sorgfältigen Vorbereitungen haben sich auch in einer kürzlich durchgeführten landesweiten Übung bewährt.
Experten mahnen zur Vorsicht beim Umgang mit Kadavern und tierischen Abfällen. Landwirte werden aufgefordert, diese in geschützten Behältern aufzubewahren, um die Einschleppung der ASP in Schweinebestände zu verhindern. Das gesamte Thema bleibt brisant, und die Behörden bleiben wachsam. Für weitere Informationen zu diesem Thema, siehe die aktuelle Berichterstattung auf filstalexpress.de.