Katrin Vernau wird am 1. Januar 2025 die neue Intendantin des WDR. Die 51-jährige Wirtschaftswissenschaftlerin übernimmt die Leitung von Tom Buhrow, der nach über elf Jahren im Amt verabschiedet wird. Der Rundfunkrat des WDR hatte Vernau bereits im Juni 2024 gewählt, ihre Amtszeit ist bis zum 31. Dezember 2030 angesetzt.
Tom Buhrow, der seit dem 1. Juli 2013 Intendant des WDR war und unter anderem von 2020 bis 2021 sowie von August bis Dezember 2022 auch ARD-Vorsitzender war, hat in seiner Zeit beim WDR umfassende Reformen initiiert. Zu diesen Maßnahmen gehörten die Neustrukturierung der Programmdirektionen sowie der Abbau von 500 Stellen zur Kostensenkung. Seine zweite Amtszeit hätte regulär bis Ende Juni 2025 gedauert, er gibt das Amt jedoch vorzeitig ab, um einen reibungslosen Übergang bis zur neuen Beitragsperiode 2025 zu ermöglichen.
Katrin Vernau und ihre Vergangenheit
Katrin Vernau, geboren 1973 in Villingen-Schwenningen, verfügt über umfangreiche Erfahrung im Rundfunkbereich. Sie war zuvor Interims-Intendantin des Rundfunks Berlin-Brandenburg (rbb) und hat dort bedeutende Herausforderungen gemeistert. Vor ihrer Zeit beim rbb war Vernau neun Jahre lang Verwaltungsdirektorin beim WDR.
Nach ihrem Studium an der Universität St. Gallen und der Columbia University promovierte sie 2001 an der Universität Potsdam im Bereich Public Management. Vernau kann auf ein Jahrzehnt Erfahrung in der Unternehmensberatung zurückblicken, zuletzt als Partnerin bei Roland Berger. Außerdem bekleidete sie Positionen als Kanzlerin und Mitglied der Hochschulleitung an den Universitäten Ulm und Hamburg. Darüber hinaus engagiert sie sich ehrenamtlich, unter anderem als stellvertretende Vorsitzende des Hochschulrats der Universität Bonn.
In der Vorstellungsrunde vor dem Rundfunkrat präsentierte Vernau acht Punkte zur künftigen Ausrichtung des WDR, wobei sie sich für mehr Regionalität, einen mutigen Umgang mit den ARD-Reformen sowie Kooperationen mit privaten Unternehmen im Bereich Künstliche Intelligenz aussprach. Vernau hebt hervor, dass die Transformation des WDR über journalistische Aufgaben hinausgeht, während sie als Nicht-Journalistin eine differenzierte Perspektive in die Diskussion einbringt.
Tom Buhrow gratulierte Vernau zur Wahl als neue Intendantin und betonte die Herausforderungen, die sie in der neuen Position erwarten würden. Während der Wahlsitzung hatten die Mitglieder des Rundfunkrats offensichtlich keine offenen Fragen an Vernau, sodass die vorgegebene Fragezeit nicht ausgeschöpft wurde.
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