Bei einem tragischen Flugzeugunglück in Südkorea sind 179 Menschen ums Leben gekommen. Die Maschine der Billigfluglinie Jeju Air war auf dem Weg von Bangkok zum Muan International Airport, als sie bei der Landung ohne ausgeklapptes Fahrwerk über die Landebahn glitt und gegen eine vier Meter hohe Mauer prallte. Lediglich zwei Crew-Mitglieder überlebten den Absturz. Alle Opfer, deren Identität durch Fingerabdrücke oder DNA-Analyse ermittelt wurde, sind bekannt, darunter auch zwei thailändische Staatsangehörige und der Rest südkoreanisch.
Das südkoreanische Verkehrsministerium gab bekannt, dass Experten die Daten eines der beiden Flugschreiber, des Cockpit-Stimmenrekorders, übertragen haben. Die zweite Black Box, die den Flugdatenschreiber enthält, wurde durch den Aufprall beschädigt, wodurch der Zugriff auf die gespeicherten Daten verzögert wird. Laut Berichten von PZ News werden die Daten des Stimmenrekorders in eine Audiodatei umgewandelt. Ermittler erhoffen sich, durch die Daten der Black Boxes entscheidende Einblicke in die letzten Momente des Fluges zu gewinnen.
Ermittlungen laufen
Die Vorfälle während der Landung lieferten Anlass zu vielen Fragen. Vor der Bruchlandung gab es einen Notruf der Piloten über einen Vogelschlag, und der Tower in Muan hatte etwa eine Minute vorher gewarnt. Es bleibt unklar, warum das Fahrwerk nicht ausgefahren wurde, wobei Experten eine mögliche Fehlfunktion in Verbindung mit dem Vogelschlag in Betracht ziehen. Die Mauer am Ende der Landebahn, die ein Antennen-System zur Unterstützung der Piloten bei der Landung hatte, könnte das Ausmaß der Katastrophe verschärft haben, kritisierten Fachleute.
Nach dem Unglück wurden die Neujahrsfeiern im ganzen Land aus Respekt für die Opfer und deren Familien abgesagt oder verkleinert, und es wurde eine sieben Tage dauernde nationale Trauerzeit ausgerufen. Jeju Air CEO Kim Yi-bae kündigte an, dass die Airline Notfallentschädigungen für die Familien der Opfer vorbereite und die Bestattungskosten übernehmen werde.
Am Mittwoch gab der amtierende Präsident Choi Sang-mok bekannt, dass alle 179 Opfer identifiziert wurden. Die Ermittlungen zur Unfallursache sind noch im Gange; lokale Ermittler sowie Vertreter des US National Transportation Safety Board und Boeing sind am Unfallort tätig, um alle relevanten Informationen zu sammeln, wie BBC News berichtete.