Gesetzliche Krankenversicherung erwartet Milliardendefizit für 2024
Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) rechnet für 2024 mit einem Defizit in Milliardenhöhe. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach schließt jedoch Leistungskürzungen aus und kündigt eine erneute leichte Anhebung des Beitragssatzes an.
„Finanzminister Christian Lindner hat klar gemacht, dass die Steuerzuschüsse an die Gesetzliche Krankenversicherung nicht erhöht werden können“, sagte Lauterbach dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Die GKV erwarte für nächstes Jahr ein Defizit zwischen 3,5 Milliarden und sieben Milliarden Euro.
Ohne Maßnahmen zum Gegensteuern würde demnach der durchschnittliche Zusatzbeitrag um 0,2 bis 0,4 Prozentpunkte steigen. Derzeit beträgt der Zusatzbeitrag im Durchschnitt 1,6 Prozent, der allgemeine Beitragssatz liegt bei 14,6 Prozent. Für Lauterbach ist eine Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze keine Option, da dies gleichzeitig die Versicherungspflichtgrenze erhöhen würde und dies im Koalitionsvertrag ausgeschlossen wurde.
Die GKV muss sich also auf steigende Beitragssätze einstellen, wenn sie weitere finanzielle Unterstützung erhalten möchte. Lauterbach betont jedoch, dass er keine Leistungskürzungen vornehmen werde. Es wird sich zeigen, wie die Lage konkret aussieht und welche Maßnahmen ergriffen werden.