
Jan Böhmermann sorgt erneut für Schlagzeilen: Dieses Mal hat der TV-Satiriker den Konzertveranstalter und Ticketverkäufer CTS-Eventim zum Thema seiner Sendung „ZDF Magazin Royale“ gemacht. In der Folge mit dem Titel „Mit Fantasiegebühren zum Eventimperium“ kritisierte Böhmermann die hohe Marktmacht des Unternehmens und die Ticket-Verkaufsgebühren.
Die Auswirkungen auf das Unternehmen ließen nicht lange auf sich warten: Die Aktie des im M-Dax notierten Unternehmens brach innerhalb eines Tages um fast neun Prozent ein. Bereits Anfang Juni hatte die ARD enthüllt, wie Eventim zum marktbeherrschenden Player im Ticket- und Veranstaltungsgeschäft geworden war – auch indem das Unternehmen am Kartellamt vorbei expandierte.
Die aktuelle Kritik von Böhmermann reiht sich ein in die schlechte Nachrichtenlage für CTS-Eventim: Wegen der Corona-Pandemie mussten zahlreiche Konzerte und Live-Events abgesagt werden, was das Unternehmen hart getroffen hat. Anfang vergangenen Jahres erhielt es 36 Millionen Euro Corona-Überbrückungshilfen vom Staat. Im Rahmen seiner Sendung behauptete Böhmermann, dass CTS-Eventim insgesamt 276 Millionen Euro an Corona-Hilfen erhalten habe.
Ob die Kritik von Böhmermann und der resultierende Kurssturz der Aktie von CTS-Eventim langfristige Auswirkungen haben werden, bleibt abzuwarten. Doch die Debatte über die Marktstellung und Geschäftspraktiken des Konzertveranstalters dürfte weitergehen.