Indien startet zweiten Versuch zur unbemannten Mondlandung
Stand: 14.07.2023 07:05 Uhr
Vor vier Jahren hatte Indien bereits erfolglos versucht, eine unbemannte Landung auf dem Mond durchzuführen. Nun macht das Land einen neuen Versuch, um sein Prestige zu wahren. Die Trägerrakete LVM3, die mehr als 40 Meter hoch ist und bereits erfolgreich Satelliten ins All befördert hat, wird ein Mond-Lande-Modul ins All bringen. Dieses Modul soll Ende August auf der Mondoberfläche landen und den kleinen Rover „Pragyan“ entlassen. Der Rover wird Messungen zur elementaren Zusammensetzung der Mondoberfläche und der bodennahen Atmosphäre durchführen. Zudem sollen seismische Aktivitäten des Mondes gemessen werden. Indien möchte mit dieser Mondmission auch eine Verkaufspräsentation für seine Raumfahrt-Dienstleistungen in Südasien durchführen. Das Land plant in Zukunft Nachbarländern eine eigene Satellitenkommunikation zu ermöglichen, um die Vorhersagbarkeit von Ereignissen wie Klimawandel, Naturkatastrophen und Wirtschaftswachstum zu verbessern. Rajkumar Ranjan Singh, Staatsminister im indischen Außenministerium, betont die Bedeutung von Weltraumtechnologie für nachhaltige Entwicklungsziele in Entwicklungsländern. Zusätzlich zu den wirtschaftlichen Vorteilen, spielt die Raumfahrt auch eine wichtige Rolle für die Sicherheitspolitik Indiens. Das Land plant ein eigenes regionales Navigationssystem namens NavIC, um unabhängig vom US-amerikanischen GPS zu agieren. Dieses regionale System soll Indien und seinen Nachbarländern dienen und ihre strategischen Interessen schützen. Falls die Mondlandung erfolgreich ist, plant die Raumfahrtbehörde bereits ihre erste bemannte Mission ins All. Indien wäre dann das vierte Land nach der ehemaligen Sowjetunion, den USA und China, das eine erfolgreiche Mondlandung durchgeführt hat.