In Reutlingen sorgt das Tierheim für besorgniserregende Nachrichten: Die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung ist hoch, aber die Zahl der in Not geratenen Igel erreicht alarmierende Höhen. Wie GEA berichtet, mussten in diesem Jahr bereits rund 250 Igel behandelt werden, eine Steigerung im Vergleich zu den Vorjahren, in denen es durchschnittlich nur 150 bis 200 waren. Diese Entwicklung führt sogar zu einem Aufnahmestopp – das Tierheim sieht sich mit einer nie da gewesenen Zahl an geschwächten und verletzten Tieren konfrontiert.
Besonders die Wetterbedingungen haben den Igeln zu schaffen gemacht. Laut Südwest Presse sind der Klimawandel, Mähroboter und Straßenverkehr die Hauptursachen für die Probleme der süßen Stachelträger. Die Naturverhältnisse verschieben sich, sodass viele Igel Schwierigkeiten haben, ausreichend Nahrung zu finden. Aufgrund der Hitze im vergangenen Sommer und des akuten Insektensterbens reduziert sich ihr Nahrungsangebot dramatisch. Oft landen junge, verletzte Igel im Tierheim, da sie ohne Hilfe überleben würden.
Gute Tat und Winterhilfe
Die Mitarbeiterinnen im Tierheim sind rund um die Uhr im Einsatz, um die Igel wieder aufzupäppeln. Wie Sabine Mayer vom Tierheim erklärt, sind viele der aufgenommenen Tiere unterernährt, verletzt oder von Parasiten befallen. Damit die Igel über den Winter kommen, sind die Helfer auf Unterstützung angewiesen. Es läuft gerade eine Spendenaktion unter dem Motto „Die gute Tat“, die speziell dem Tierschutz in Reutlingen zugute kommt. Jeder Betrag zählt, um diese wichtige Arbeit aufrechtzuerhalten. Wer selbst helfen möchte, kann betroffenen Igeln auch im eigenen Garten einheimische Bedingungen bieten, indem er Laub und Reisighaufen als Unterschlupf bereitstellt.
Mit einfachen Mitteln kann auch in den eigenen vier Wänden für die Igel gesorgt werden. Hochwertiges Katzenfutter, ungewürztes Rührei oder ein selbstgebautes Igelhäuschen helfen den kleinen Tierchen, den Winter zu überstehen. Es ist entscheidend, dass getrocknete Produkte wie Milch gemieden werden, um gesundheitliche Probleme zu verhindern.