Die politische Landschaft in Tuttlingen wird sich bald ändern, da der lange Zeit aktive FDP-Politiker Hans-Peter Bensch sein Kreistagsmandat zur Verfügung stellt. Dies geschieht im Vorfeld der Vereidigung des neuen Kreistags, die am 5. September stattfinden soll. Bensch, der 67-jährige Vertreter der Freien Demokraten, hat Landrat Stefan Bär über seine Entscheidung bereits informiert.
Die Beweggründe für seine Entscheidung sind hauptsächlich gesundheitlicher Natur. Wie Bensch erklärt, befindet er sich in einer „etwas schwierigen gesundheitlichen Lage“, die ihn in den vergangenen Wochen häufig in Kliniken brachte, sowohl in Villingen-Schwenningen als auch in Tuttlingen und Rottweil. Diese Situation war zum Zeitpunkt der Aufstellung der Kandidatenlisten und der Wahl nicht absehbar, weshalb er nun zu diesem Schritt gezwungen ist.
Nachfolge im Kreisverband und im Gemeinderat
Zum 31. Juli hat Bensch auch den Vorsitz des FDP-Kreisverbands Tuttlingen niedergelegt. Für seine Nachfolge ist eine außerordentliche Mitgliederversammlung geplant, die an diesem Wochenende stattfinden wird. Bensch lässt keinen Zweifel daran, dass er diese Veränderungen in seinem Leben als schwer empfindet.
Im Gemeinderat von Tuttlingen, dem Bensch ebenfalls angehört, besteht Unsicherheit. Während er versucht, seinen Sitz im Rat aktiv wahrzunehmen, ist dies aufgrund eines wöchentlich verpflichtenden Kliniktermins, der zeitgleich mit den Sitzungen des Stadtrats stattfindet, eine Herausforderung. Bensch bemüht sich, seine Termine anzupassen, um seiner Tochter Jacqueline Ferraro, die neu im Rat sitzt, helfen zu können. Sie hat die meisten Stimmen für die FDP im Kreistag erzielt, jedoch wird Thomas Kattler für Bensch nachrücken, da Jacqueline aus praktischen Gründen nicht beide Mandate annehmen kann.
Bensch ist seit 2011 Mitglied des Kreistags und bringt somit langjährige Erfahrung in die politische Arena ein. Sein Engagement in der Kommunalpolitik reicht sogar bis ins Jahr 2009 zurück, als er in den Tuttlinger Gemeinderat gewählt wurde. Die Entwicklungen um sein Mandat werfen nicht nur Fragen zu seiner Gesundheit auf, sondern auch über die nächste Generation der politischen Darstellung seiner Partei und die Herausforderungen, vor denen sie möglicherweise stehen.
Die Rückgabe des Mandats steht für viele als Symbol für die Veränderungen im politischen Leben der Stadt Tuttlingen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die künftigen Entscheidungen innerhalb der FDP auswirken werden und welche neuen Gesichter in der Politik der Region auftauchen werden.
– NAG