Aalen ist bekannt für seine genannten Bushaltestellen, doch nun wird die Wartezeit dort nicht mehr nur mit dem Smartphone verbracht. Ein neues und spannendes Projekt mit dem Namen „Haltestellen-Gymnastik“ bringt Bewegung in den Alltag der Wartenden. Die Initiative geht auf den Fahrgastbeirat von Ostalb mobil zurück, der kürzlich das Konzept während eines bundesweiten Treffens der Fahrgastbeiräte im Landratsamt in Aalen vorgestellt hat.
Minister Winfried Hermann, der das Projekt persönlich unterstützt, äußerte sich positiv darüber. „Es ist wichtig, die Wartezeiten sinnvoll zu nutzen“, sagte Hermann. Er selbst praktiziert bereits seit Jahren Gymnastikübungen, wenn er an Haltestellen wartet. Das Hauptziel des Projekts ist es, sowohl Kinder als auch Erwachsene zu motivieren, einfache Übungen zu machen, während sie auf den Bus warten. Es soll dabei nicht um eine intensive Fitnessroutine gehen, sondern vielmehr um sanfte Bewegungen, die das Wohlbefinden fördern.
Einfache Übungen für jeden
Individuen können während der Wartezeit einfache Übungen wie das Stehen auf Zehenspitzen oder Armstreckungen ausführen. Katrin Schumann von der AOK Ostwürttemberg demonstrierte einige der vorgeschlagenen Übungen, die aus unterschiedlichen Bewegungen bestehen, die leicht zu erlernen sind. Diese Aktivitäten sind so gestaltet, dass sie keinen besonderen Aufwand erfordern und auch keinen Schweiß kosten. Mit dem Motto „Nutze die Wartezeit“ wird besonders darauf hingewiesen, dass kleine Bewegungen Großes bewirken können.
Der stellvertretende Geschäftsführer der AOK Ostwürttemberg, Martin Kerler, betont die Bedeutung dieser Übungen. „Im Durchschnitt verbringt jeder Mensch etwa 374 Tage seines Lebens mit Warten. Ein bisschen Gymnastik während dieser Zeit kann nicht schaden“, erklärte Kerler bei der Vorstellung des Projekts und verwies auf den gesundheitlichen Nutzen dieser Initiative sowie auf die Vielfalt der Übungen, die leicht erlernbar sind und in den Alltag integriert werden können.
Der Start des Pilotprojekts
Am Montag, dem 16. September, fiel der offizielle Startschuss für das einjährige Pilotprojekt in der Stadt Aalen. Über das gesamte Stadtgebiet und in den angrenzenden Teilorten werden Plakate angebracht, auf denen klare Anleitungen für die jeweiligen Gymnastikübungen zu finden sind. Die Initiatoren, zu denen die Stadt Aalen, die Hochschule Aalen, Ostalb mobil, der Fahrgastbeirat und die AOK Ostwürttemberg gehören, hoffen auf eine hohe Teilnahme und eine positive Resonanz dazu.
Das Projekt wird auch wissenschaftlich begleitet, was es von vielen anderen Programmen abhebt. Dabei werden Professor Ulrich Holzbaur und Parisa Javadi-Marand von der Hochschule Aalen die Entwicklung der Haltestellen-Gymnastik überwachen. Zu Beginn des Projekts und nach sechs Monaten wird eine Befragung der Teilnehmer durchgeführt, um die Fortschritte und die Wirksamkeit der Übungen zu evaluieren. Nach einem Jahr ist eine umfassende Auswertung geplant. Sollten sich positive Ergebnisse zeigen, besteht die Möglichkeit, das Konzept auch außerhalb von Aalen auszudehnen.
Die „Haltestellen-Gymnastik“ ist nicht nur eine innovative Lösung für die häufige Langeweile an Haltestellen. Sie bietet auch eine hervorragende Gelegenheit, das allgemeine körperliche Wohlbefinden der Bürger zu fördern. Sollte das Projekt erfolgreich verlaufen, könnte dies einen frischen Wind für das Warten an Bushaltestellen in der gesamten Region bringen, was schließlich auch zur Förderung eines gesünderen Lebensstils beiträgt. Minister Hermann bezeichnete die Initiative daher als „ganz toll“, und es bleibt abzuwarten, wie sich die Dinge entwickeln werden. Weitere Informationen dazu können in einem Bericht auf www.schwaebische-post.de nachgelesen werden.