Aalen. Die Familie Weber hat sich in ihrer Baumschule bei Adelmannsfelden dem Thema Klimawandel und Biodiversität verschrieben. Während viele Gartenbesitzer noch an traditionellem englischen Rasen festhalten, setzen Nicole und Arne Weber auf Vielfalt und Robustheit im Garten, um den Herausforderungen des Klimas zu begegnen.
Klimawandel und Biodiversität: Ein großes Thema
Die Baumschule Weber ist seit 1995 aktiv und umfasst ein Areal von acht Hektar. Hier ziehen die Webers mehrere Hundert unterschiedliche Baum- und Straucharten auf, die sowohl ästhetisch ansprechend sind als auch ökologisch wertvoll. „Klimabäume sind heute ein richtig großes Thema“, betont Nicole Weber. Diese robusten Baumarten sind in der Lage, extreme Wetterbedingungen wie Trockenheit, Frost und Stürme zu überstehen.
Diversität im Garten für ein gesundes Ökosystem
Ein vielfältiger Garten trägt entscheidend dazu bei, die negativen Auswirkungen des Klimawandels zu verringern. Arne Weber erläutert: „Wir empfehlen eine Palette von Pflanzen, die zu unterschiedlichen Zeiten blühen und so die Nahrungsgrundlage für Bienen und andere Insekten über einen längeren Zeitraum sichern.“ Beispiele für solche „Bienenbäume“ sind der Apfelbaum und die Zierbirne.
Abschied vom traditionellen Rasen
Die Webers möchten den Menschen zeigen, dass ein moderner Garten weit über das Bild einer uniformen Rasenfläche hinausgeht. „Ein funktionierender Garten ist ein Lebensraum für viele Arten“, erklärt Nicole Weber und fügt hinzu: „Man benötigt auch Totholzhaufen für Igel oder eine Wildblumenwiese für Insekten.“
Ein innovative Herangehensweise
Das Konzept der Baumschule Weber geht darüber hinaus, nur Pflanzen anzubieten. Sie bieten persönliche Beratung an, um Gartenbesitzern die Angst vor größeren Pflanzen zu nehmen. Nicole Weber sagt: „Oft kommen die Leute mit Vorstellungen von klassischen Gärten. Wir versuchen, sie zu inspirieren und das Bewusstsein für die Vorteile von schattenspendenden Bäumen zu fördern.“
Mediteranes Flair in der Ostalb
Sind mediterrane Arten wie Zitronen- oder Olivenbäume in dieser Region möglich? „Bisher nur in speziellen Mikroklimata“, erklärt Nicole Weber. Doch Pflanzen wie die Kakipflaume und die Feige haben sich bereits in der Ostalb etabliert und zeigen, dass auch exotische Arten im passenden Umfeld gedeihen können.
Tipps für Balkon und Garten
Für Stadtbewohner mit begrenztem Platzangebot empfiehlt Nicole Weber, Weinreben in großen Kübeln anzubauen. „Diese vertragen viel Sonne und bringen mediterranes Flair in jeden kleinen Garten oder auf den Balkon“, so die Gärtnerin.
Die Baumschule Weber ist nicht nur eine Anlaufstelle für Pflanzenkäufer, sondern auch ein Kompetenzzentrum für nachhaltige Gartenpraktiken. Ihre innovative Herangehensweise und das Engagement für eine klimafreundliche Grünfläche hebt die Wichtigkeit der Natur im urbanen Raum hervor und bietet wertvolle Einblicke für Gartenbesitzer aller Art.
In einer Welt, die zunehmend mit den Folgen des Klimawandels konfrontiert ist, spielt die Baumschule Weber eine wichtige Rolle dabei, das Bewusstsein für nachhaltige Gartenpraktiken zu schärfen und das lokale Ökosystem zu schützen.
– NAG