BERLIN (AP) – Ein großes deutsches Bundesland stimmt am Sonntag bei einer Wahl ab, von der die Mitte-Links-Partei von Bundeskanzler Olaf Scholz hofft, dass sie eine gewisse Erleichterung von den schlechten jüngsten landesweiten Umfrageergebnissen bringen wird, da das Land in diesem Winter mit einer hohen Inflation und Sorgen um die Energieversorgung konfrontiert ist.
Rund 6,1 Millionen Wahlberechtigte sind in Niedersachsen, das einen großen Teil Nordwestdeutschlands einnimmt und über eine starke Industrie und Landwirtschaft verfügt, wahlberechtigt. Jüngste Umfragen dort haben gezeigt, dass Scholz‘ Sozialdemokraten einige Punkte vor den Mitte-Rechts-Christdemokraten, der größten Oppositionspartei auf nationaler Ebene, liegen.
Die Umfragen deuten auch auf Gewinne sowohl für die umweltbewussten Grünen, die zweitgrößte Partei in der deutschen Bundesregierung, als auch für die rechtsextreme Alternative für Deutschland hin, inmitten von Sorgen um Energie und hohe Inflation.
In Niedersachsen regieren Sozialdemokraten und Christdemokraten seit fünf Jahren gemeinsam. Umfragen zeigen, dass die Wähler den Mitte-Links-Regierungschef Stephan Weil, der das Land seit 2013 führt, seinem Mitte-Rechts-Herausforderer und derzeitigen stellvertretenden Landeshauptmann Bernd Althusmann vorziehen. Die Kampagne hat nicht viel Aufsehen erregt.
Althusmann hat versucht, das Gezänk in der Dreiparteien-Regierung von Scholz zu nutzen, etwa darüber, wie lange Deutschland die Kernenergie noch nutzen soll und wie der Druck durch die hohen Gaspreise verringert werden kann. Er hat auf einen „chaotischen Kurs des Zögerns, Zögerns und Nichtentscheidens“ in Berlin hingewiesen und vor einer solchen Koalition in Niedersachsen gewarnt.
Umfragen zeigen, dass die dritte Partei in der Scholz-Bundesregierung, die wirtschaftsfreundlichen Freien Demokraten, genau an der 5-Prozent-Hürde liegen, die für den Verbleib im Landtag in Hannover benötigt wird. Sollte die Partei dies nach enttäuschenden Ergebnissen bei drei weiteren Landtagswahlen in diesem Jahr nicht tun, könnte dies die Spannungen in der Bundesregierung erhöhen.
Jüngste nationale Umfragen haben gezeigt, dass die Sozialdemokraten hinter den Christdemokraten und manchmal den Grünen liegen und die Freien Demokraten schlecht abschneiden.
Quelle: APNews