
Im Kölner Hauptbahnhof steht die nächste Großbaustelle an, da die Stellwerktechnik modernisiert wird. Diese Arbeiten werden hauptsächlich den Regionalverkehr und die S-Bahn beeinflussen, was zu Umleitungen und Zugausfällen führen wird. Die Sperrung der Gleise 8, 9, 10 und 11 für eine Woche ab dem 3. Mai wird erforderlich, um neue Kabelstränge zu verlegen und Arbeiten an den Oberleitungen durchzuführen. Dadurch wird der Fahrstrom abgeschaltet werden müssen. Es wird zu umfangreichen Fahrplanänderungen im Regionalverkehr zwischen Köln, Engelskirchen, Horrem, Leverkusen, Düsseldorf und Krefeld kommen, mit Umleitungen, Fahrt- und Haltausfällen. Teilweise werden Busse die Züge ersetzen.
Die durchgeführten Arbeiten sind Teil der zweiten Baustufe des neuen elektronischen Stellwerks für den Kölner Hauptbahnhof. Rund 150 Kilometer Kabel müssen verlegt, 200 neue Signale installiert, zehn Signalbrücken errichtet und fünf neue Weichen eingebaut werden. Dies dient dazu, das Stellwerk an der Maybachstraße ab Ende 2025 mit der Steuerung des Fern- und Regionalverkehrs zu beauftragen. Die Technik ermöglicht eine höhere Flexibilität bei Gleissperrungen, ist weniger störanfällig und wartungsfreundlicher. Zudem bildet sie das Fundament für die Digitalisierung der Schiene in Deutschland mit dem European Train Control System (ETCS), das eine erhöhte Zugkapazität auf dem Streckennetz ermöglichen soll.
Weitere Großbaustellen stehen in Deutschland an, wie die Erneuerung der ICE-Schnellfahrstrecke zwischen Köln und Frankfurt/Main im Sommer. Während dieser Zeit wird es vom 16. Juli bis 16. August keine Züge auf dem rund 135 Kilometer langen Abschnitt zwischen Siegburg/Bonn und Frankfurt/Main Stadion geben. Als Umleitung bleibt lediglich die linke Rheinstrecke über Bonn, Koblenz und Mainz, die bereits jetzt überlastet ist. Dies wird zu erheblichen Verzögerungen führen, da die Fahrzeit der Züge sich damit mehr als verdoppeln wird.