Die Politologin Ulrike Guérot wurde von der Universität Bonn gekündigt, und das Arbeitsgericht Bonn hat nun entschieden, dass die Kündigung rechtens war. Die 60-jährige Wissenschaftlerin hatte gegen die Kündigung geklagt, jedoch wies das Gericht die Klage ab. Ein zentraler Grund für die Kündigung waren Plagiatsvorwürfe, insbesondere bezogen auf ihr Buch „Warum Europa eine Republik werden muss“, in dem sie fremde Aussagen nicht korrekt gekennzeichnet hatte.
Das Gericht stellte fest, dass Guérot damit gegen akademische Standards verstoßen habe und eine Täuschung begangen habe. Diese Täuschung sei besonders schwerwiegend, da sie sich mit diesem Buch um die Professur beworben hatte, und aufgrund ihres hohen wissenschaftlichen Niveaus sei eine Kündigung auch ohne vorherige Abmahnung gerechtfertigt. Das Urteil kann noch angefochten werden und es besteht die Möglichkeit der Berufung.
Ulrike Guérot, bekannt als Autorin des Bestsellers „Wer schweigt, stimmt zu“, machte während der Corona-Pandemie durch ihre kritischen Äußerungen zu den staatlichen Schutzmaßnahmen von sich reden. Ihre umstrittenen Ansichten zum Ukraine-Krieg, bei denen sie Friedensverhandlungen forderte, sorgten ebenfalls für Aufsehen. Ihre Gerichtsverhandlung am Mittwoch zog zahlreiche Unterstützer an, die Wissenschaftsfreiheit forderten. Das Urteil wurde von diesen Unterstützern kritisiert und missbilligt.