Die Integration von Galloway-Rindern in die Landschaftspflege bei Überlingen zeigt, wie Landwirtschaft und Naturschutz harmonisch koexistieren können. Dieses Projekt ist nicht nur eine Bereicherung für die Natur, sondern auch ein Beispiel für innovative Lösungen in der Region, das im Oktober 2020 ins Leben gerufen wurde. Durch die Schaffung von Wiesen und Weihern auf einem ehemaligen Maisacker wird eine artenreiche Umgebung gefördert.
Wachstum natürlicher Lebensräume
Die Stadt Überlingen, in enger Zusammenarbeit mit der Heinz-Sielmann-Stiftung, hat sich zum Ziel gesetzt, wertvolle Lebensräume für bedrohte Arten zu schaffen. Diese Partnerschaft zeigt den Stellenwert des Naturschutzes und die Notwendigkeit der Schaffung vielseitiger Lebensräume. Oberbürgermeister Jan Zeitler hebt hervor, dass dieser Ansatz eine Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und ökologischem Bewusstsein verkörpert, was für die gesamte Region von Bedeutung ist.
Die Rolle der Galloway-Rinder
Die robusten Galloway-Rinder tragen wesentlich zur Pflege der Lippertsreuter Weiherlandschaft bei. Ihre Fähigkeit, auch in schwer zugänglichen Uferbereichen zu weiden, fördert die Biodiversität, indem sie Wildpflanzen wie Disteln und Klee fressen, die andere Tiere nicht erreichen können. Neben den ökologischen Vorteilen wird das feine, marmorierte Fleisch der Rinder in Zukunft direkt vermarktet, was den Landwirt Alexander Barth unterstützt und gleichzeitig die lokale Wirtschaft stärkt.
Wichtige Tierarten kehren zurück
Ein bemerkenswerter Erfolg des Projekts ist die Rückkehr des stark gefährdeten Laubfrosches in die Weiherlandschaft. Dieser kleine, meist grüne Frosch ist ein Indikator für die Gesundheit des Ökosystems und zeigt, dass die Schaffung von naturnahen Lebensräumen positive Auswirkungen auf die Artenvielfalt hat. Die kontinuierliche Beobachtung dieser Entwicklungen wird von der Heinz-Sielmann-Stiftung durchgeführt, um die Erfolge wertzuschätzen und weitere Schritte zu planen.
Langfristige Ziele und nachhaltige Entwicklung
Durch die Umwandlung des ehemaligen Niedermoors in extensives Feuchtgrünland wird nicht nur die lokale Biodiversität gefördert, sondern auch die CO₂-Freisetzung minimiert. Dieses Ziel ist zentral für den Klimaschutz und zeigt, wie wichtig es ist, natürliche Ressourcen nachhaltig zu nutzen. Die Stadt hat durch den Flächentausch mit der Heinz-Sielmann-Stiftung die Grundlage für eine zukunftsorientierte Landschaftspflege gelegt.
Insgesamt zeigt das Projekt in Überlingen, wie durch gezielte Maßnahmen und kreative Partnerschaften sowohl Umweltschutz als auch landwirtschaftliche Interessen gefördert werden können. Es ist ein Beispiel für zukünftige Vorhaben, die nachhaltige Entwicklung und die Erhaltung von Lebensräumen in Einklang bringen.
– NAG