Der Einzelhandelsriese Galeria Karstadt Kaufhof plant die Schließung von insgesamt 16 der 92 Warenhäuser in ganz Deutschland. Die neuen Investoren hatten zunächst angekündigt, die insolvente Warenhauskette zu sanieren, doch nun werden Standortschließungen unausweichlich. Besonders in Nordrhein-Westfalen sind fünf Filialen von den Schließungsplänen betroffen. Die Standorte in Aachen, Bonn (Münsterplatz), Düsseldorf (Königsallee), Köln (Hohe Straße) und Münster stehen auf der Liste der gefährdeten Standorte.
Die Signa-Gruppe ist noch Eigentümerin aller 16 von Schließung bedrohten Häuser. Die Insolvenz ermöglicht den neuen Eigentümern die vorzeitige Kündigung von Mietverträgen und somit die Schließung defizitärer Filialen. Von den ungefähr 12.800 aktuell bei Galeria beschäftigten Mitarbeitern könnten 1.400 ihren Arbeitsplatz verlieren. Der Insolvenzverwalter plant zudem den Abbau von 450 Arbeitsplätzen in der Konzernzentrale in Essen. Der außergewöhnliche Doppelstandort in Münster, bestehend aus zwei Filialen in direkter Nachbarschaft, steht ebenfalls vor dem Aus, sollte sich die Streichliste bewahrheiten.
Die Gläubigerversammlung soll Ende Mai über den Insolvenzplan des Verwalters abstimmen, der das Unternehmen bis Ende Juli an die neuen Eigentümer übergeben will. Die Zukunft von Galeria Karstadt Kaufhof bleibt trotz der Schließungspläne weiterhin ungewiss, während die Betroffenheit in NRW und bundesweit spürbar ist.