Wichtiger Erfolg für die Kanzlei Dr. Stoll & Sauer im Diesel-Abgasskandal rund um Wohnmobile mit einem Fiat-Basisfahrzeug. Das Landgericht Köln hat Stellantis (ehemals Fiat-Chrysler-Automobiles) zur Zahlung von Schadensersatz in Höhe von 40.936,66 Euro verurteilt. Im Gegenzug muss der Kläger das Wohnmobil zurückgeben. Es handelt sich um ein Carado-Wohnmobil mit einem Fiat Ducato Multijet 2,3 Motor der Abgasnorm Euro 6. Das Urteil unterstreicht die Relevanz der aktuellen Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs (BGH) und des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) in Bezug auf unzulässige Abschalteinrichtungen in Fahrzeugen.
Der Diesel-Abgasskandal betrifft auch Wohnmobile, da der Fiat Ducato häufig als Basisfahrzeug genutzt wird. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt führt seit Sommer 2020 Untersuchungen im Zusammenhang mit dem Fiat-Abgasskandal durch. Es wird vermutet, dass der Fiat-Diesel Multijet mit unzulässigen Abschalteinrichtungen ausgestattet ist, die die Einhaltung der gesetzlich festgelegten Abgasgrenzwerte nur unter Testbedingungen gewährleisten.
Das Landgericht Köln hat Stellantis nun wegen vorsätzlichen und sittenwidrigen Handelns zu Schadensersatz verurteilt und ordnete die Rücknahme des Wohnmobils an. Das Urteil basiert auf der neueren Rechtsprechung des BGH, die auch auf Wohnmobile mit Fiat-Motoren anwendbar ist.
Die Kanzlei Dr. Stoll & Sauer erläutert das jüngste Urteil sowie die derzeitige rechtliche Situation. Sie betont, dass die aktuellen Entscheidungen des BGH und des EuGH eine wichtige Basis für die Urteile der Land- und Oberlandesgerichte sind und die Stellung der Verbraucher im Abgasskandal stärken.
Im November 2023 hat der BGH erstmals zum Abgasskandal bei Wohnmobilen Stellung genommen. Er sieht die Möglichkeit eines Differenzschadens aufgrund fahrlässigen Handelns nach deutschem Sachrecht auch bei Wohnmobilen. Fiat haftet demnach als Hersteller des Basisfahrzeugs für unzulässige Abschalteinrichtungen. Eine Reaktion der italienischen Typengenehmigungsbehörde spielt für den BGH keine Rolle.
Das Urteil des Landgerichts Köln und das BGH-Urteil setzen einen Maßstab für den Wohnmobil-Abgasskandal von Fiat. Die Chancen der Verbraucher auf Schadensersatz sind durch die jüngsten juristischen Entwicklungen enorm gestiegen. Dr. Stoll & Sauer rät betroffenen Verbrauchern, sich anwaltlich beraten zu lassen und ihre Ansprüche rechtzeitig vor Gericht geltend zu machen.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Anmerkung: Die nachfolgende Tabelle gibt eine Übersicht über die wichtigsten Fakten zum Urteil.
| Käufer | Kläger |
| Wohnmobil | Carado T448 |
| Kaufpreis | 50.000 Euro |
| Motor | Fiat Ducato Multijet 2,3 |
| Abgasnorm | Euro 6 |
| Verurteilung | Stellantis |
| Schadensersatz | 40.936,66 Euro |
| Rückabwicklung | Ja |
| Rechtskräftigkeit | Noch nicht rechtskräftig |
Die Kanzlei Dr. Stoll & Sauer Rechtsanwaltsgesellschaft mbH ist eine der führenden Kanzleien im Verbraucher- und Anlegerschutzrecht. Sie ist spezialisiert auf Bank- und Kapitalmarktrecht sowie den Abgasskandal. Die Kanzlei führt derzeit auch eine Musterfeststellungsklage gegen die Mercedes-Benz Group AG und war bereits im Abgasskandal gegen VW erfolgreich.
Quelle: Dr. Stoll & Sauer Rechtsanwaltsgesellschaft mbH / ots