Ein massiver Felsabgang hat die Region Saas-Fee in der Schweiz und die einzige Straßenverbindung dorthin schwer getroffen. Diese Naturgewalt folgte auf extreme Wetterbedingungen, die mit heftigen Niederschlägen und den daraus resultierenden Murgängen einhergingen. Am Mittwoch, den 11. September, wurde die Straße nach Saas-Fee schließlich wieder freigegeben, nachdem umfangreiche Wiederherstellungsarbeiten erfolgreich abgeschlossen wurden. Urlauber, die in der beliebten Feriendestination festsaßen, konnten am Donnerstag wieder aus dem Saastal ausreisen.
Der Felssturz, der am 8. September stattfand, führte dazu, dass rund 2200 Urlauber vorübergehend in der Region eingeschlossen waren. In dieser kritischen Lage wurde sofort eine Helikopter-Luftbrücke eingerichtet, um die Betroffenen, darunter auch deutsche Touristen, zu evakuieren. Die Kosten pro Flug betrugen etwa 140 Franken, was in etwa 150 Euro entspricht. In den ersten Tagen wurden bereits 800 Passagiere ausgeflogen. Für viele war es eine herausfordernde Situation, denn die Veranstalter hatten Schwierigkeiten, die Flüge in der hohen Nachfrage zu organisieren.
Geselliges Beisammensein trotz der Schwierigkeiten
Trotz der angespannten Lage erlebten einige Urlauber eine unerwartete gesellige Zeit. An verschiedenen Orten innerhalb von Saas-Fee entwickelte sich eine Partystimmung, während die Eingeschlossenen gemeinsam mit Einheimischen feierten, insbesondere beim Street Food Festival „Taste of Saas-Fee“. Auf sozialen Medien teilten Menschen ihre positiven Erfahrungen und zeigten, dass sie das Beste aus der Situation machten, auch wenn die Umstände herausfordernd waren.
Allerdings war nicht jeder mit der Organisation der Evakuierung zufrieden. Einige Leute äußerten ihren Frust über lange Wartezeiten und Chaos am Flughafen, darunter ein Lehrer, der mit seiner Klasse vor Ort war. Die Überfüllung der Helikopter und das Fehlen von Flügen an bestimmten Tagen trugen zu den Problemen bei. Ein Facebook-Post eines in der Fähre eingeschlossenen Vaters lobte jedoch den unermüdlichen Einsatz der Piloten und der Helfer, die trotz der hohen Belastung freundlich blieben.
Zusätzlich wurden einige Urlauber von der Naturgewalt ihrer Urlaubspläne beraubt, einschließlich eines Reisebusses aus Thüringen, dessen Fahrgäste im Hotel festsaßen. Notwendige Medikamente wurden eigens für eine betroffene Person eingeflogen, was zeigt, wie ernst die Lage war. Die Versorgung der Eingeschlossenen während der Zeit der Isolation stellte eine große logistische Herausforderung dar.
Wiederherstellung und langfristige Perspektiven
Die Wiederherstellung der Straße stellte sich als zeitaufwändig und kompliziert heraus. Es wurde ein Wiederaufbau der zerstörten Brücke benötigt, die vom Murgang mitgerissen wurde. Die Gemeinde Saas-Fee lobte die Arbeiten, die in kürzester Zeit durchgeführt werden mussten, um die Verbindung zur Außenwelt wiederherzustellen. Urlauber, die während der Sperrung nicht abreisen konnten, sollten nicht nur Gutscheine erhalten, sondern auch Rabatte auf zukünftige Aufenthalte bekommen.
Die wiederkehrenden Naturkatastrophen, die in den Alpen vermehrt auftreten, werfen Fragen zur Zukunft des Massentourismus in dieser Region auf. Klaus Habegger, ein Hotelier und Verbandschef, äußerte Besorgnis über die Situation, da dies bereits das vierte Mal ist, dass die Gegend isoliert wurde. Die Sicherheits- und Logistikfragen müssen dringend adressiert werden, damit Touristen weiterhin sicher und unbeschwert reisen können.
Die gegenwärtige Situation zeigt deutlich die Herausforderungen und Risiken, die die Natur mit sich bringt, und legt offen, wie wichtig es ist, in der Region sorgfältig mit den Ressourcen umzugehen. Mit einem Blick auf die kommenden Monate müssen Maßnahmen ergriffen werden, um die Bevölkerung und die Touristen auf zukünftige mögliche Szenarien besser vorzubereiten. Weitere Details zu den laufenden Entwicklungen finden sich in einem Bericht auf www.tz.de.